Schnell rutscht es einem heraus. Es klingt ja auch so fachmännisch. Aber Tatsache ist – nicht alles, was man gerne mit dem Etikett “Feuchtraum” versehen möchte, darf es auch tragen. Was wirklich ein Feuchtraum ist und welche Lampen in einen solchen gehören, das erklären wir hier!

Was zählt als Feuchtraum?

Dieser Begriff ist nicht ganz genau definiert. Doch häufig wird er in etwas so erläutert: Ein Raum, in dem permanent hohe Luftfeuchtigkeit (über 70%) aufgrund der Nutzung herrscht und der die anfallende Feuchtigkeit nicht durch eine freie Lüftung (z.B. ein Fenster) abführen kann. Entsprechend dieser Erklärung gelten etwa öffentliche Bäder und Schwimmhallen oder auch Saunen als Feuchträume.

Es gibt auch noch den Begriff “Nassraum”. Dieser ist jedoch recht klar definiert: Ein Innenraum, in dem nutzungsbedingt so viel Wasser anfällt, dass eine Fußbodenentwässerung als Ableitung nötig ist. In der Industrie sind beispielsweise solche Räume dazu zu zählen, die etwa aus betrieblichen oder hygienischen Gründen regelmäßig mit Wasser abgespritzt werden müssen.

Zuletzt aktualisiert am 26. April 2024 um 21:47 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Zählt das Badezimmer als Feuchtraum?

In privaten Wohnungen gibt es verschiedene Räume, die das Prädikat “feucht” tragen. Die Küche etwa, der Keller und die Garage, die Gartenlaube und natürlich das Badezimmer. Allerdings sind sie im klassischen Sinne eigentlich keine Feuchträume, sondern gelten bautechnisch als trocken. Eine Ausnahme bildet hier die begehbare Dusche.

Lampen in Feuchträumen vs. Lampen im Badezimmer

In Feuchträumen herrscht also eine beständig hohe Luftfeuchtigkeit, die eigentlich nie abgeführt werden kann. Auch das Badezimmer muss einer hohen Luftfeuchtigkeit standhalten können. Doch hier sind zum einen Fenster (oder Lüftung) vorhanden und zum anderen ist die Belastung eben nicht dauerhaft in einer Höhe von über 70%.

Strahlwasser – wie es in Nassräumen regelmäßig vorkommt – droht in einem Badezimmer eigentlich wirklich nur in Badewanne und Dusche. Der restliche Raum könnte maximal Spritzwasser abbekommen. Und auch wenn es schicke Lampen in Badewannen gibt, die das Wasser sanft erleuchten und eine angenehme Atmosphäre zum Entspannen kreieren sollen – diese Lampen müssen immer noch nicht das Gleiche wie in einem Nassraum aushalten.

Dennoch ist – wenn auch in schwächerer Ausführung – mit ähnlichen Gefahren zu rechnen, denn Wasser und Strom ist nie eine gute Idee. Ein Kurzschluss oder auch Korrosion liegen bei Verwendung von falschen Leuchten immer im Bereich des Möglichen.

Welche IP für den “Feuchtraum” Bad?

Der wichtigste Faktor für die Auswahl der richtigen Leuchte für das Badezimmer ist die Schutzart. Zur Erinnerung: Schutzarten wie zum Beispiel IP23 werden auf u. a. Lampen angegeben, um damit die möglichen Umgebungsbedingungen anzuzeigen. Die erste Ziffer gibt dabei immer den Schutz gegen Fremdkörper und Berührungen an, die zweite den Schutz gegen das Eindringen von Wasser. Diese ist für das Badezimmer (und jeden Feuchtraum) also entscheidend.

IP67 und IP68

Diese Schutzart bedeutet, dass die Lampen zum einen dicht gegen Staub und vollständig geschützt vor Berühren unter Spannung ist, zum anderen ist sie auch geschützt gegen die Folgen von Eintauchen bzw. kann auch länger untertauchen. Leuchten mit dieser Kennzeichnung können sorgenfrei in Dusche und Wanne verbaut werden. Das heißt beispielsweise, Spots, die in die Böden einer begehbaren Dusche eingelassen werden sollen, benötigen diese Einstufung.

IP65

Die Wandflächen direkt um die Badewanne und Dusche stehen auch ständig in der Gefahr, ordentlich Wasser abzubekommen. Eine Lampe an einer dieser Stellen benötigt darum bis zu einer Höhe von 2,25 m die Schutzart IP65. Damit ist sie gegen das sogenannte Strahlwasser (z.B. vom Brausekopf der Dusche) bestens geschützt.

IP44

Bis 60 cm Entfernung um die Wanne oder Duschkabine müssen Leuchten auf jeden Fall noch die Schutzart IP44 haben. Damit sind sie nämlich immerhin noch vor Spritzwasser geschützt. Dieses könnte auch am Waschbecken mal vorkommen. Wenn also auf Nummer sicher gegangen werden soll – hier am besten auch diese Schutzart verwenden.

Welche Leuchtmittel können verwendet werden?

Prinzipiell können eigentlich alle Leuchtmittel verwendet werden, die einem gefallen. Wer besonders umweltbewusst denkt, kann auf jeden Fall zur LED greifen. Diese ist bekanntermaßen für eine gute Ausleuchtung ideal. Sie kann inzwischen aber auch warmweißes oder sogar farbiges Licht ausstrahlen und bietet damit eine Vielfältigkeit, die nur wenig andere Leuchtmittel in sich vereinen.

Aber Achtung: Ob nun Deckenleuchte, Wannenleuchte, Spot oder auch Wandleuchte – wo eine IP68, IP67 oder eine IP65 verbaut werden muss, sollte auf jeden Fall auch nur eine festinstallierte Leuchte mit einer Schutzkleinspannug von unter 12V oder aber ein batteriebetriebenes Gerät mit gleicher Leistung eingesetzt werden. Bei der IP44 kann wieder eine gewöhnliche 230V Leuchte genutzt werden.

Achtung: Die Stromquelle bzw. der Trafo sollte in keinem der beschriebenen feuchten Räume zu finden sein, sondern immer an einem definitiv trockenen Ort.

Quellen

www.hausgarten.net
www.wikipedia.org/wiki/Feuchtraum
www.paulmann.com/beratung/
www.gutefrage.net
www.licht.de
www.fastvoice.net

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