Bei Kerzenschein wirkt alles gleich viel romantischer, wenn da nicht die Gefahr der offenen Flamme wäre. Zu oft hört man in den Nachrichten von einem Feuer, das allein durch diese Dekoelemente ausgelöst wurde. Doch da wurde mittlerweile eine Lösung gefunden: elektrische Kerzen. Was die alles können, wie sie funktionieren und wo du sie überall einsetzen kannst, haben wir dir hier zusammengefasst. Lies jetzt weiter!

Was sind elektrische Kerzen überhaupt und wie sind sie entstanden?

Die Historie der Kerze reicht weit in die Geschichte der Menschheit zurück. Um es genauer zu sagen: Die ersten ähnlichen Leuchtobjekte wurden vor ungefähr 40.000 Jahren von den sogenannten Cro-Magnon-Menschen verwendet, um die Dunkelheit zu erhellen. Dafür wurde damals wahrscheinlich ein Docht in flüssigen Talg oder Tran gelegt, der dann brannte. Im Laufe der Zeit wurde diese Art dann perfektioniert, sodass du heute Kerzen aus den unterschiedlichsten Wachssorten kaufen bzw. herstellen kannst. Dazu zählen neben dem bekannten Paraffin und Bienenwachs zum Beispiel auch Soja- oder sogar Kokoswachs.

Doch nun zu dem eigentlichen Highlight, das mit der technischen Weiterentwicklung der Menschheit erfunden wurde: elektrische Kerzen. Die erste ihrer Art nannte sich die Jablotschkowsche Kerze. Sie war 1876 einer der anfänglichen Versuche, elektrisches Licht herzustellen und wurde nach ihrem Erfinder Pawel Nikolajewitsch Jablotschkow benannt. Hier war jedoch das Problem, dass diese Kerzen nur einmal eingeschaltet werden konnten und dann lediglich 90 Minuten brannten, bevor sie für immer erlosch.

Mittlerweile hat sich das ganze Konzept einer elektrischen Kerze deutlich gewandelt. So gibt es auf dem Markt aktuell wirklich viele unterschiedliche Modelle. Die meisten davon sehen, anders als die Jablotschkowsche Variante, wieder aus wie das flackernde Vorbild. Nur wird hier mit LED Technik gearbeitet und du musst kein Streichholz anzünden, um den Docht zu entflammen. Deshalb werden diese immer beliebter, da durch sie kein offenes Feuer in den eigenen vier Wänden mehr brennt.

Wichtige, technische Details zu elektrischen Kerzen

Sie sehen aus, wie das Original, aber funktionieren gänzlich anders. Doch wie genau? Wie schon erwähnt, wurde sich hier des LED Prinzips bedient. Das bedeutet konkret, dass anstelle eines Dochts eine kleine LED Leuchte eingesetzt wird, die das Licht verbreitet. Damit du nicht direkt in die Leuchtdiode schauen musst, ist diese mit einer Plastikhülle umgeben, die der Form einer echten Flamme entspricht. Und damit diese auch hell strahlen kann, dienen meist Batterien oder Akkus als Energiequelle.

Batteriebetriebene LED Kerzen

Wenn du dich für eine batteriebetriebene LED Kerze entscheidest, wirst du meist Modellen begegnen, die mit AA- oder AAA-Batterien funktionieren. Manchmal gibt es jedoch auch Varianten, bei denen eine Knopfzelle den Strom spendet. Diese sind nicht immer im Lieferumfang enthalten. Am besten checkst du das also vorher, um ggf. noch die passenden Energielieferanten besorgen zu können.

Die Batterien werden dann in den Boden der Kerze gesteckt. Dort befindet sich bei den meisten Bauweisen eine kleine Klappe, die man leicht öffnen kann, um dort die Stromspeicher einzulegen. Schließe die Klappe anschließend, damit sie nicht aus Versehen herausfallen. Bei dieser Art kannst du, je nach Qualität der Energiezellen, mit 50 bis 300 Stunden Leuchtdauer rechnen. Die Batterien haben allerdings keinen Einfluss auf die Lebensdauer der LED Kerzen. Das heißt, du kannst sie wirklich lange verwenden, brauchst nur Nachschub an Strom.

LED Kerzen mit Akkus

Wenn du keine Lust hast, immer wieder die Batterien zu tauschen, dann empfehlen wir dir Optionen mit Akku. Diese sind noch dazu wunderbar für alle, die umweltbewusster leben wollen. Denn schließlich fällt hier weniger Müll an als bei dem batteriebetriebenen Pendant. Im Aufbau ähneln sich die beiden Varianten aber. Denn auch hier werden in den meisten Fällen die Akkus in den Fuß der LED Kerze eingelegt.

Bei dieser Art kannst du ungefähr mit einer Laufzeit von acht bis zwanzig Stunden rechnen. Anschließend müssen die Akkus natürlich aufgeladen werden. Dabei musst du diese wieder herausnehmen und mit der mitgelieferten Ladestation verbinden. Dieser Vorgang kann bis zu acht Stunden in Anspruch nehmen. Also perfekt für über die Nacht oder tagsüber, wenn du das gemütliche Licht noch nicht benötigst. Sei dir hier aber bewusst, dass die Akkus nur einige Jahre als Lebensdauer vorweisen und du irgendwann diese oder deine Kerze austauschen musst.

So entzündest du die LED Kerzen

Das “Entzünden”, was in diesem Fall ja vielmehr ein Einschalten ist, gibt es ebenfalls in verschiedenen Möglichkeiten. So kannst du beispielsweise Kerzen erwerben, die über einen eingebauten Schalter verfügen. Das ist wohl die einfachste Variante. Er befindet sich oft an der Standfläche der Kerze, sodass die Illusion einer echten Kerzen nicht gestört wird. Du musst sie also nur einmal umdrehen, den Hebel schieben und schon leuchtet sie.

Hast du bereits mehrere Exemplare bei dir zu Hause und möchtest nicht jede einzeln anschalten? Dann wirst du sicherlich besonders erfreut sein, wenn wir dir jetzt berichten, dass es mittlerweile auch Varianten gibt, die sich mit einer Fernbedienung steuern lassen. So kannst du bequem dabei auf der Couch liegen. Dazu aber später noch mehr.

Wie entsorgst du diese elektrischen Kerzen?

Sollte es doch einmal so sein, dass deine elektrischen Kerzen den Geist aufgeben? Dann gibt es leider nicht oft die Option, sie zu reparieren. Deshalb möchten wir dir kurz erklären, wie du sie ordnungsgemäß entsorgen kannst. Denn hier unterscheidet sie sich wieder im Vergleich zur normalen Kerze aus Wachs stark.

Das Vorbild von elektrischen Kerzen konnte man schon immer ohne Probleme in den Hausmüll werfen. Doch da es sich hier um ein Gerät handelt, gelten andere Regeln. Du kannst das daran erkennen, dass auf der Unterseite das Zeichen einer durchgestrichenen Mülltonne steht. Das bedeutet für dich, dass du dein kaputtes Exemplar in einer Sammelstelle für Altgeräte abgeben musst. Diese gibt es in jeder Stadt bzw. jeder Gemeinde.

Vor- und Nachteile von elektrischen Kerzen

Damit du nicht selbst das Für und Wider von elektrischen Kerzen recherchieren musst, haben wir dir diese einmal zusammengefasst. Beginnen wir mit dem Positiven, was ja letztendlich eigentlich auf der Hand liegt: Die Gefahr eines Brandes ist so gering, dass sie eigentlich fast nicht mehr existent ist. Denn schließlich kannst du eine solche Lichtquelle unbeobachtet lassen und auch einmal aus dem Raum gehen, ohne danach ein Inferno befürchten zu müssen. Das sollte man bei einer richtigen Flamme doch schon lieber vermeiden. Weitere Vorteile sind:

  • brennen viel länger als die echte Variante
  • auf lange Sicht dementsprechend kostengünstiger
  • die Möbel werden von Wachsflecken/Hitzeschäden verschont
  • beim Brennen und Ausschalten gibt es keine Rauch- bzw. Rußentwicklung

Die Nachteile möchten wir dir aber ebenfalls nicht vorenthalten. Wenn du batteriebetriebene Kerzen verwendest, ist der Minuspunkt hier klar: Du musst regelmäßig neue besorgen und hast somit zusätzliche Kosten. Außerdem musst du deswegen Abstriche bei deinem ökologischen Fußabdruck machen. Schließlich produzierst du immer wieder Müll, was der Nachhaltigkeit nicht zuträglich ist. Auch bei den Versionen mit Akku muss erwähnt sein, dass hier Strom verbraucht wird. Auf der subjektiven Ebene wirkt außerdem für manche Betrachter das Licht nicht so echt, wie es das bei richtigen Kerzen ist. Und manchen fehlt sogar der typische Geruch.

Welche Formen von elektrischen Kerzen gibt es?

Bei der Funktionsweise haben wir bereits kurz angedeutet, dass es verschiedene Arten allein schon beim Ein- und Ausschalten von elektrischen Kerzen gibt. Doch auch sonst kannst du viele unterschiedliche Typen auf dem Markt finden. Zuerst möchten wir dir kurz die physischen Formen vorstellen, bevor wir dir die technischen Besonderheiten und ergänzenden Gadgets erklären, die eine elektrische Kerze noch so haben kann.

Eine LED Kerze kann also zunächst ganz unterschiedliche Optiken haben. Dazu gehört die normale Stumpenkerze, die dir wahrscheinlich als Erstes einfällt. Du findest jedoch auch elektrische Teelichter oder kleine, schmale Kerzen, die für den Weihnachtsbaum gemacht sind. Diese verfügen meist direkt über eine praktische Halterung, mit der du sie in den Baum klemmen kannst. Damit du einen kleinen Überblick hast, welche Optionen dir abgesehen von Form und Größe noch begegnen können, stellen wir dir hier einige Weitere vor.

LED Echtwachskerzen

Hast du vielleicht die Sorge, dass bei einer elektrischen Kerze das Feeling eines Pendants aus Wachs verloren geht? Dann haben wir die perfekte Alternative. Denn inzwischen findest du auch sichere LED Kerzen, die trotzdem nicht auf die Haptik des traditionellen Materials verzichten. So kannst du einen wunderbaren Kompromiss eingehen.

Doch wie funktioniert das? Hier wird die LED Technik in echtes Wachs eingearbeitet. Dadurch wirken die entstandenen Leuchtobjekte besonders realistisch. Und noch dazu musst du auf den so typischen Wachsgeruch nicht verzichten. Meist ist der obere Teil der Kerze sogar so modelliert, dass es aussieht, als hättest du sie schon einige Male angezündet.

LED Kerzen mit beweglicher Flamme

Damit die Illusion perfekt ist, werden immer mehr elektrische Kerzen produziert, die über einen sogenannten Flackereffekt verfügen. Das heißt, dass mit der Leuchtdiode ein spezieller Mechanismus eingebaut wurde. Er lässt das Licht so ausschauen, als wäre es eine echte Flamme, die wegen des Lufthauchs nach rechts und links tanzt.

Und das funktioniert so: Zunächst muss dafür die Kunststofflamme, in der die LED versteckt ist, beweglich gelagert sein. Auf deren Unterseite befindet sich dann ein metallenes Gewicht, das du von außen nicht sehen kannst. Wiederum darunter, tief im Inneren der Kerze, liegt ein sehr kleiner Elektromagnet, der immer wieder ein- und ausgeschaltet wird. So entsteht die flackernde Bewegung.

Person hält brennende Kerze in der Hand.

Foto: © Ksenia, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com

LED Kerzen mit Timer

Vielleicht kennst du die Situation: Du machst es dir schön gemütlich auf der Couch, schaltest den Fernseher und deine elektrischen Kerzen ein und schläfst nach kurzer Zeit einfach ein. Das wäre fatal, wenn du eine echte brennende Kerze stehen hättest. So entstehen nämlich die bekannten Gefahrenmomente.

Doch dieses Problem hast du mit der elektrischen Version nicht. Und das beste? Es gibt sogar Varianten, die sich mithilfe eines Timers nach einer bestimmten Zeit wieder ausschalten. So kannst du individuell einstellen, wann die Kerzen leuchten dürfen und wann nicht. Manche gehen sogar von alleine an, sodass du dich gar nicht mehr darum kümmern musst und dein Zuhause schon bei der Ankunft nach einem langen Tag herrlich gemütlich illuminiert ist.

LED Kerzen mit Fernbedienung

Hast du einen eher unregelmäßigen Tagesablauf und kannst nie ganz einschätzen, wann du zu Hause sein wirst? Dann sind die Varianten mit Timer vielleicht nicht ganz die richtigen. Dafür könntest du dir aber elektrische Kerzen mit einer Fernbedienung besorgen. Diese lassen sich problemlos zu jeder Zeit an- sowie auch ausschalten.

Der Vorteil hier ist dir wahrscheinlich auch schon klar geworden: Denn du musst nicht noch einmal aufstehen, wenn du deine Kerzen “anzünden” möchtest. Noch dazu kannst du, wenn gleich mehrere in der Nähe voneinander stehen, alle gleichzeitig bedienen. Die meisten Modelle können übrigens eine Distanz von bis zu 6 Metern überwinden.

Elektrische Kerzen zum Auspusten

Würde dir bei elektrischen Kerzen die Möglichkeit fehlen, sie stilecht auszupusten? Kein Problem! Findige Tüftler haben nämlich auch hier eine Lösung gefunden, damit du darauf nicht verzichten musst. Hier ist neben der LED-Technik noch eine weitere coole, technische Spielerei eingebaut.

Dabei handelt es sich um einen Sensor, der auf Bewegungen reagiert. Beim Auspusten generierst du ja eine solche, die dieser Luftzugsensor bemerkt und somit das Ausschalten aktiviert. Und sollte dir das irgendwann nicht mehr gefallen, lässt sich die Funktion bei den meisten Exemplaren auch wieder ausstellen.

Kerze im Glas auf einem Fell mit Lichterkette drumherum

Foto: © Joyce G, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: unsplash.com

Flammen mit Farbwechsel

Du magst es bunt und legst nicht allzu viel Wert auf eine möglichst authentische Darstellung einer Kerze? Dann sind wahrscheinlich diese etwas für dich, die auch die Farbe wechseln. Hier sind die verschiedensten Nuancen möglich: Von einem frischen Gelb, über ein sattes Rot bis hin zu einem leuchtenden Blau ist alles dabei.

Bei vielen Modellen leuchten die Kerzen entweder mithilfe eines integrierten Timers in immer wechselnden Farben oder aber lassen sich individuell mit einer Fernbedienung einstellen. Auf diesem Steuerungselement sind dann meist die verschiedenen Farben vermerkt, sodass du selbst entscheiden kannst, welche Nuance du gerade gern sehen möchtest.

Inspirationen für deinen Alltag

Hast du vor, dir elektrische Kerzen zuzulegen, doch weißt noch nicht ganz, wie du sie zu Hause platzieren oder zu welchem Anlass du sie verwenden sollst? Dann möchten wir dir abschließend noch ein paar Tipps geben. Was den Anlass angeht, kannst du das natürlich selbst entscheiden. Viele Menschen verbinden eher die dunkle Jahreszeit, also den Winter, mit Kerzenschein. Auch zu Weihnachten sind sie nicht wegzudenken. Andere wiederum lieben es, wenn an lauen Sommerabenden ein paar Kerzen noch etwas Helligkeit schenken. Entscheide also selbst, wann du dich für den flackernden Lichtspender bereit fühlst.

Zur Frage der Platzierung möchten wir dir vor allem eins sagen: Werd kreativ. Hast du beispielsweise einen unbenutzten Kamin? Dann stell doch in die Vertiefung ein paar verschieden große Kerzen und kreiere so ein sicheres “Feuer”. Diese Deko kannst du natürlich ebenso ohne Kamin auf deinem Boden drapieren. Das ist – im Gegenteil zur echten Variante – schließlich sowohl für dich, kleine Kinder als auch deine Haustiere immer sicher. Als Dekoration auf dem Tisch ist diese Art der Lichtquelle ebenfalls eine schöne Ergänzung.

Auch zur Gemütlichkeit im Garten oder auf dem Balkon tragen sie bei. Stelle die elektrischen Kerzen entweder einzeln oder zu mehrt auf und schon ist es noch heimeliger als ohnehin schon. Außerdem lassen sich die Lichtbringer wunderbar mit normalerweise entflammbaren Naturmaterialien kombinieren, etwa in einer Schale, einem Windlicht oder einer hübschen Glasvase. Du siehst: Die Optionen sind unendlich. Wie sieht also deine perfekte Interior-Idee aus?

Weiterführende Links:

www.blog-frank-flechtwaren.de/led-kerzen-und-leuchtdekoration-licht-ohne-flamme/
www.allucansurf.de/…/led-kerzen/

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