Eine Ambientebeleuchtung im Auto zu haben, wird immer populärer. Nicht nur in Sportwagen, sondern auch in Privatfahrzeugen ist sie immer häufiger zu finden. Dabei ist sie nicht nur rein dekorativer Natur, sondern kann durchaus praktische Zwecke erfüllen. Erfahre hier, was genau dahinter steckt, inwieweit sie in Deutschland zulässig ist und wie du auch deinen PKW damit ausstatten kannst!

Was man unter Ambientebeleuchtung im Auto versteht

Die Ambientebeleuchtung im Auto ist eine spezielle Form, den Innenraum zu erhellen. Viele Fahrzeughersteller bieten diese als Sonderausstattung in Premium-Modellen an. Über Lichteffekte und Farbe lässt sich eine besondere Stimmung erzeugen. Diese hat meist weniger einen praktischen Zweck, sondern dient lediglich der Optik. Trotzdem kann es sich positiv auf das Raumgefühl auswirken. Gerade, da das standardmäßig eingesetzte Licht zum Lesen oder zur aktiven Beleuchtung  oftmals als steril und lediglich effizient wahrgenommen wird.

Studien belegen zudem, dass es oftmals als zu hell eingeschätzt wird. Dadurch fühlen sich Fahrer mehrheitlich geblendet oder abgelenkt. Dagegen kann mit einer indirekten Lösung Abhilfe geschaffen werden, weshalb seit den 1990ern ambientes Licht in den Fußbereich, Becherhalter sowie Tür- und Dachpaneele verbaut wird. Oftmals finden sie sich in Form von Linien, Ringen, Punkten oder anderen geometrischen Mustern. Sie helfen so nicht nur bei der Steigerung des Komforts, sondern auch den Insassen, sich im dunklen Fahrzeuginnenraum zu orientieren.

Die ausgestattete Farbe ist dabei abhängig vom Hersteller, der dadurch seine Marke akzentuieren kann, oder orientiert sich an emotionalen bzw. psychischen Faktoren. Warme Töne wie Orange und Gelb helfen beispielsweise beim Entspannen, während kühles Licht eher die Wachsamkeit und Konzentration steigert. Unabhängig von der Farbe sollte es diffus, indirekt und homogen sein.

Zulassung in Deutschland

Eine Ambientebeleuchtung im Auto muss sich an die Vorschriften zur StVZO halten. Leider sind diese nicht detailliert aufgeführt, wodurch auch die Farbe des Lichtes gesetzlich nicht eindeutig geregelt ist. Trotzdem sind einige Punkte klar zulässig bzw. verboten:

erlaubt verboten
  • Lichtleisten und Spots im Fußraum
  • beleuchtete Armaturenbretter und Leselampen
  • Einstieg mit Türsensor
  • Decke
  • im Handel erhältliche Beleuchtungssets
  • Leuchtmittel mit E-Prüfzeichen E1/e1
  • Lichter in der Tür oder an den Schwellen
  • Front-, Seiten- oder Heckscheibe
  • grelles Licht
  • herabhängende Kabel im Fußraum
  • Wackelkontakte und Schäden
  • nicht zulässige Leuchtmittel (z. B. 500W Halogenstrahler)
  • Blinklichter im Fahrzeug
  • weißes, nach hinten gerichtetes Licht

 

Neben den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten musst du generell auf Folgendes achten: Das Licht darf keinesfalls nach Außen scheinen. Sobald es abstrahlt und so andere Verkehrsteilnehmer blenden könnte bzw. deine Signalleuchten verändert, ist es verboten. Für dich darf es natürlich ebenfalls nicht zu hell sein. Sobald es dich ablenkt oder du direkt hineinschauen kannst, stellt es ein Sicherheitsrisiko dar. Du musst das Ganze also so montieren, dass deine Sicht nach draußen und auf die Instrumente nicht behindert wird.

Ambientebeleuchtung im Auto nachrüsten

Die größte Herausforderung beim Verbauen von Ambientebeleuchtung im Auto liegt in der technischen Umsetzung. Herkömmliche Leuchtmittel können den Anspruch an ein weiches, nicht blendendes und homogenes Licht meist nicht erfüllen. Ihr Einbau ist folglich mit einem hohen Aufwand verbunden. Deshalb haben sich in der Industrie verschiedene Optionen herausgebildet.

Der neuste Trend in der Automobilindustrie: EL-Folien

Ein neuer Trend und Hoffnungsträger unter den Optionen der Ambientebeleuchtung im Auto ist die sogenannte EL- bzw. Elektrolumineszenz-Folie. Auf dieser wird elektrische Energie in Licht umgewandelt. Entdeckt wurde dieser Effekt im Jahr 1936 durch einen französischen Wissenschaftler namens Georges Destriau.

Die in verschiedenen Größen erhältlichen, flexiblen Oberflächen wurden bisher beispielsweise zur Herstellung von selbstleuchtenden Kfz-Kennzeichen verwendet. Doch auch im Innenraum werden sie mittlerweile verbaut. Der Anschluss an Wechselstrom aktiviert die Lichtpigmente, während der Farbeindruck durch die Stromfrequenz verändert werden kann. Der eigentliche Ton hängt vom verwendeten Stoffteilchen ab. Die derzeit möglichen Farben sind Blau, Grün, bzw. Blau-Grün und Orange. Weiß wiederum kann durch eine Mischung verschiedener Pigmente erreicht werden.

LED-Lichter für die perfekte Atmosphäre

Aktuell werden für die Ambientebeleuchtung im Auto vorzugsweise LED-Lampen verwendet. Neben zahlreichen Vorteilen bieten sie sich besonders gut aufgrund ihrer Effizienz und Kompaktheit an. Mit ihnen lässt sich ohne große Schwierigkeiten ein homogenes Licht erzeugen. Für eine gleichmäßige Ausleuchtung werden sie in verschiedenen Winkeln angebracht und teils mit Diffusor-Elementen ausgestattet.

Ihr Nachteil: Der Einbau beansprucht relativ viel Raum. Ist eine der Lampen defekt, kann sie nicht so einfach ausgetauscht werden. Da LEDs meist als Module konstruiert sind, lassen sich die Birnen nicht einzeln herausnehmen. Möchtest du also große Flächen, wie beispielsweise dein Dachpaneel ausstatten, könnte sich der Aufwand recht umständlich gestalten. Trotzdem bieten sie einen guten Einstieg in die Ambientebeleuchtung, besonders in Form von vorgefertigten Kits.

Diese sind größtenteils recht kostengünstig zu erwerben und die selbstklebenden Leuchten lassen sich in jedes Fahrzeugmodell einbauen. Nur auf Stoff und Textilien halten sie nicht. Hierfür benötigst du einen Klettstreifen. Die meisten Komplett-Sets kommen mit einem Anschluss für die 12V-Bordsteckdose, umgangssprachlich meist “Zigarettenanzünder” genannt. Mit einer Fernbedienung oder einer App für dein Handy kannst du sowohl die Farbe als auch die Helligkeit einstellen.

Nahaufnahme eines Mercedes-Lenkrads, das Armaturenbrett im Hintergrund wird durch LED lila beleuchtet

Foto: © Ammy K, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexelscom

Ambientebeleuchtung im Auto selbst nachrüsten oder zum Profi gehen?

Wie oben bereits erwähnt, können auch Anfänger mit einfachen Komplett-Kits erste Beleuchtungsversuche im Wageninneren unternehmen. Diese sind aufgrund ihrer Steuerung über das Smartphone besonders praktisch. Noch viel simpler zu verbauen sind LED-Stripes. Die Lichtleisten sind nicht nur einfach nachzurüsten, sondern sorgen mit ihren unterschiedlichen Farbvarianten ebenfalls für eine angenehme Atmosphäre. Befestige sie im Handumdrehen im Fußraum, der Mittelkonsole oder dem Dachhimmel. Achte nur auf einen passenden Stromanschluss.

Hochwertigere LED-Beleuchtungssets sind hingegen schon wesentlich kniffliger im Auto zu montieren und bringen darum oftmals eine sehr detaillierte Bauanleitung mit sich. Meistens werden Sie an den Dauerstrom der 12 Volt-Steckdose angeschlossen. Auch hier hilft eine Fernbedienung oder ein Schaltzusatz beim Einstellen der Helligkeit oder Schaltzustände. Um dies effektiv in dein Auto einzubauen, benötigst du vertiefte KFZ-Kenntnisse.

Hast du diese nicht, solltest du dich unbedingt an einen Profi wenden. Im schlimmsten Fall beschädigst du sonst die empfindliche Bordelektronik deines Wagens. Auch werden Fahrzeuge mit besonderer Ausstattung häufiger polizeilich kontrolliert. Wird hier ein fehlerhafter Einbau festgestellt, kannst du mit einem Bußgeld rechnen. Überlege dir also genau, wie ausgefallen deine Ambientebeleuchtung im Auto sein soll. Kannst du diese mit einfachen Mitteln selbst umsetzen oder ist der Blick des Profis hier angebracht?

Weiterführende Links
www.seat.de/service-zubehoer/…/ambientbeleuchtung
www.inoviscoat.de/ambientes-licht-im-auto-innenraum/
www.praxistipps.focus.de/led-ambientebeleuchtung-im-auto-nachruesten_56819

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