Zwischen Kitsch und Funktionalismus: Eine 50er Jahre Lampe
Der raue Gips bildet zwei sich sanft umschlingende Arme, an denen die blauen Lampions frei hängen. Manch einem läuft bei diesem Lampen-Gebilde aus den 50er Jahren ein kalter Schauer über den Rücken und er klickt schnell weiter. Dabei hat gerade der retro-anmutende, verspielte Stil in den letzten Jahren wieder viele Anhänger gefunden. Auch dich?
Inhaltsverzeichnis
Die Designströmungen der 50er
Das Neuerwachen nach dem Krieg und das beginnende Wirtschaftswunder brachten auch neue Designrichtungen nach Deutschland. In den frühen 50er Jahre orientierte sich das Lampendesign dabei am biederen Stil des “Gelsenkirchener Barocks”, der plüschige Lampenschirme und kitschige Porzelanhäuschen in die Wohnzimmer brachte. Später kam ein neu aufkeimender Funktionalismus hinzu und die Leuchtmittel erstrahlten in minimalistischem Design. Doch noch eine weitere Strömung erreichte uns in dieser Zeit: Die Swinging Fifties aus Amerika. Dieser Stil spielt mit stromlinienförmigen und farbigen Elementen.
Die Swinging Fifties: Organische Formen aus Übersee
Mit dem Wiederaufbau kam auch der fortschrittliche Stil der organisch-dynamischen Formen nach Deutschland. Dieser hatte schon in den 30ern den USA über die Wirtschaftkrise hinweg geholfen. Ein gutes Beispiel dafür ist diese 50er Jahre Lampe: sehr organisch, fast natürlich, umarmen sich die beiden Elemente mit den baumelnden Lampions. Diese werfen ihr weiches, verstreutes Licht nicht nur auf die Umgebung, sondern auch auf die Lampe selbst, die so in einem interessanten Spiel aus Licht und Schatten erstrahlt. Da behaupte noch einmal jemand die 50er haben keine stilvollen Lampen hervorgebracht!
Quelle:
energiegeschichte.de/contentfiles/museum/downloads/lampenausstellung.pdf