Straßenlaternen sind heute allgegenwärtig, sie beleuchten in der Nacht in manchen Ländern sogar große Autobahnen. Doch woher kommen sie eigentlich? Und wer knipst sie wann an und wieder aus?

Wann wurden Laternen erfunden?

Früher wie heute dienten Straßenlaternen dazu, die Sicherheit im öffentlichen Raum zu verbessern. Um in Städten nicht auf stockfinsteren Wegen zu stolpern, beleuchtete man bereits in der Antike die Straßen mit speziell dafür aufgestellten Laternen. Springt man weit in die Neuzeit, kann man beobachten, wie sich die Brennstoffe innerhalb relativ kurzer Zeit veränderten: Wurden bis Mitte des 19. Jahrhunderts noch vorwiegend Wal- und Rüböl zum Betrieb der Straßenlaternen verwendet, stiegen die größeren Städte danach auf Gasbeleuchtung um. Das Gas wurde von zentralen Gaswerken zu den Laternen geleitet und dort verbrannt. Die erste dauerhafte elektrische Straßenbeleuchtung in Deutschland wurde im Juni 1882 in Nürnberg in Betrieb genommen und schon kurze Zeit später, im September, zog Berlin ebenfalls nach. Doch damit war die Gasbeleuchtung noch lange nicht vertrieben: Bis nach dem 2. Weltkrieg beleuchteten viele Orte ihre Straßen mit Gas, das eben gut verfügbar und technologisch bewährt war und zudem für ein ganz eigenes Lichtambiente sorgt.

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Wie werden Straßenlaternen angeschaltet?

Das Mysterium Straßenlaterne endet nicht mit dem Umstieg auf elektrische Lampen. Fast noch spannender ist die Frage der Schaltung der Straßenlaternen: Wann gehen sie an und wann wieder aus? Für die Steuerung gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Steuerung per Dämmerungsschalter

Die Schaltung über einen Dämmerungsschalter erfolgt entweder zentral oder dezentral. Bei zentraler Steuerung schaltet ein lichtempfindlicher Widerstand die Steuerleitungen und Fortschalteeinrichtungen beispielsweise einer ganzen Stadt dämmerungsabhängig und gleichzeitig an bzw. aus. Im Gegensatz dazu steht die dezentrale Steuerung per Dämmerungsschalter. Durch das Schalten von einzelnen Straßenzügen können zusätzliche Steuerungsleitungen vermieden werden.

Andere Steuerungstechniken

Die Lampen können aber auch durch eine Tonfrequenz- oder Funkrundsteuertechnik oder eine Zeitschaltuhr geregelt werden. Die Zeitschaltuhr funktioniert durch einen hinterlegten astronomischen Kalender, in dem die Dämmerungszeiten gespeichert sind.

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Zuletzt aktualisiert am 25. April 2024 um 23:41 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Wann gehen die Laternen an und wann gehen die Laternen wieder aus?

Diese Frage ist also nicht einfach mit einer Uhrzeit zu beantworten. Stattdessen muss man sagen: Wenn es dunkel wird, gehen die Lampen an, wenn es hell wird, schalten sie sich aus. Abhängig ist die Uhrzeit von der Jahreszeit, aber auch vom Wetter. An besonders bewölkten und dunklen Tagen gehen die über einen Dämmerungssensor gesteuerten Lampen eventuell auch früher an und später wieder aus.

Warum gehen Straßenlaternen aus, wenn man dagegen tritt?

Nein, an einer Erdbebensicherung liegt es nicht, dass Straßenlaternen nach einem kräftigen Tritt für ein bis zwei Minuten erlöschen. Stattdessen liegt der Grund – wie so oft – in der verwendeten Technik: In Straßenlampen werden heute vor allem Quecksilberdampf-Lampen und Natriumdampf-Lampen verwendet. Diese leuchten nicht wie eine klassische Glühbirne aufgrund der Erhitzung eines Glühfadens, sondern durch einen Lichtbogen zwischen zwei Elektroden. Dieser ist so empfindlich, dass er bei einer Erschütterung abreißt, beispielsweise bei einem Tritt gegen die Laterne, und sich erst nach dem Abkühlen der Lampe wieder neu aufbauen kann.

Wie hoch sind Straßenlaternen? Und wie weit stehen sie auseinander?

Noch mehr Fakten über Straßenlaternen gefällig? Die Höhe von Straßenlaternen können wir leider nicht eindeutig angeben. Denn sie hängt ganz vom Laternen-Modell ab. Zwischen 3 und 6 Meter hoch kann so eine Laterne sein. Auf die Frage nach dem Abstand zwischen den Laternen gibt es ebenfalls keine universelle Antwort: Das bestimmt nämlich die jeweilige Gemeinde, die die Straßenlaternen aufstellt. Abhängig ist der Laternenabstand aber auch von der Art der Straße, die beleuchtet werden soll: In Wohngebieten stehen die Straßenlaternen weniger weit auseinander als in Gewerbegebieten.

Wo meldet man kaputte Straßenlaternen?

Auch Straßenlaternen gehen einmal kaputt. Da die Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung nicht immer zu jeder Zeit überall sein kann, gibt es zentrale Stellen, an denen man kaputte Straßenlaternen melden kann. Allerdings unterscheiden sich diese von Stadt zu Stadt. In kleineren Gemeinden wendet man sich am besten direkt an die Verwaltung, in größeren sind oft auch die Stadtwerke zuständig. In Berlin meldet man kaputte Straßenlaternen direkt bei Vattenfall Europe, z. B. unter der Telefonnummer 0800 1102010 oder per Mail an BerlinLicht@Vattenfall.de.

Quellen

www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/beleuchtung/
www.zeit.de/2006/13/Stimmts
de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbeleuchtung

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