Für viele ist es ein absoluter Traum irgendwann einmal ins Eigenheim zu ziehen. Ob man dieses nun kauft oder baut, spielt keine große Rolle. Allerdings gibt es einen Raum im Haus, der besser neu entstehen sollte, da sonst das Thema Licht ein Problem werden kann. Darum geben wir dir hier wichtige Tipps, Infos und Ideen für die perfekte Wintergarten-Beleuchtung mit, sodass du eine echte Wohlfühl-Oase erschaffen kannst!

Wintergarten – ein Raum, viele Möglichkeiten

Im Prinzip ist der Name dieses hybrid-veranlagten Zimmers schon ein spannendes Konstrukt: Wintergarten. Ein Raum, der grün und lebendig ist, selbst wenn draußen graue und eisige Stimmung herrscht. Im traditionellen Sinne ist dies also der Platz, wo zahlreiche Pflanzen überwintern bzw. ihren dauerhaften Standort haben. Eine Art angebautes Gewächshaus also.

Doch inzwischen ist der Wintergarten über diesen Zweck hinausgewachsen. Er wird heutzutage auch häufig als zweites Wohnzimmer, als Esszimmer oder auch als Home Office mit Blick ins Grüne genutzt. Dadurch entstehen ganz neue, vielfältige Ansprüche, vor allem was die Beleuchtung angeht. Doch gerade diese ist schwierig umzusetzen, denn an der Gestalt des Wintergartens hat sich persé nichts geändert: Noch immer ist es tendenziell ein Konstrukt, welches hauptsächlich aus Klarglas besteht.

Herausforderungen für eine Wintergarten-Beleuchtung

Genau dieses Glas ist Segen und Fluch gleichzeitig. Denn am Tage wird einem der Eindruck geschenkt, dass man eigentlich im Freien sitzt, aber doch die Annehmlichkeiten eines Wohnraums genießt. Nachts wird es allerdings schwierig. Das größte Problem ist nämlich tatsächlich die Installation von Lampen in einem Wintergarten. Hier sind häufig auch die Decken aus Glas und somit gibt es nur wenig Angriffsflächen für herkömmliche Lichtquellen. Zudem verschwinden Kabel und Stromleitungen auch nicht einfach in der Wand – denn die ist auch aus Glas!

Das Material hat aber noch eine weitere Schwierigkeit: Glasflächen wirken im Dunkeln wie ein Spiegel. Dadurch besteht die Gefahr, dass z.B. ein stark gerichtetes Licht (etwa durch einen engen Ausstrahlungswinkel) unangenehm blenden kann. Gleichzeitig ermöglichen die hell erleuchtete Glasflächen in der Dunkelheit aber auch von Außen das ungehinderte Einsehen in den Wintergarten. Das ist manchem Bewohner vielleicht unangenehm. Es bedarf also sehr viel Planung, um hier wirklich eine Wohlfühlatmosphäre schaffen zu können.

Und schließlich gibt es auch noch die Frage nach den allgemeinen Zuständen im Wintergarten. Damit meinen wir vor allem die spätere Nutzung. Ist der Raum beheizt oder ist er mehr als eingefasste Terrasse zu verstehen? Entsprechend müssen dann auch Lampen verbaut werden, die ggf. auch Temperaturen unter 0°C aushalten können. Es kann aber auch sein, dass der Wintergarten eine Art Pflanzenparadies werden soll. Dann herrscht hier vor allem auch viel Luftfeuchtigkeit. Die Leuchten sollten dann auch dies berücksichtigen und eine höhere Schutzart aufweisen (mind. IP X3, besser IP X4).

Möglichkeiten der Wintergarten-Beleuchtung: So wird’s harmonisch

So ungewöhnlich ein Wintergarten vielleicht auch als Raum sein mag – auch hier arbeitet man ganz normal mit dem Beleuchtungskonzept einer Grund- und der Akzentbeleuchtung. Die Umsetzung kann allerdings ein wenig kniffliger werden. Darum geben wir dir im Folgenden ein paar Anregungen und Ideen dafür mit.

Grundbeleuchtung: Licht ins Dunkel bringen

Auf irgendeine Art und Weise musst du deinen Wintergarten erst einmal erhellen. Im Normalfall werden dafür Deckenlampen verwendet, doch diese sind hier wie bereits erwähnt schwierig. Ist die Decke nicht verglast, kannst du aber z.B. zu An- und Einbauleuchten greifen. Diese verbreiten ein gleichmäßiges Lichtbild und verschwinden in der Decke. In diesem Falle kannst du auch Pendelleuchten verwenden – sie geben dem Raum einen richtig wohnlichen Touch.

Ist die Decke allerdings nicht wie gewohnt nutzbar, lässt sich manchmal noch eine Lösung mit Seil- und Stangensystemen finden. Diese haben den Vorteil, dass du hier die einzelnen Lichtquellen bequem verschieben kannst und somit auch bedarfsgerecht den Wintergarten beleuchten kannst. Eine dritte Option sind noch Wandleuchten. Hier empfehlen sich Up- and Downlights, da sie ein sehr weiches Licht werfen, ohne zu blenden.

Generell empfiehlt es sich vor allem, eine indirekte Wintergarten-Beleuchtung zu planen. Da die genannte Gefahr der Blendung sonst sehr groß ist, kannst du diese dadurch etwas abmildern. Außerdem generiert die sanfte Helligkeit ein besonders wohnliches Ambiente. Wenn du zusätzlich auch noch die Möglichkeit hast, dimmbare Lampen zu verwenden, tu es! Dadurch kannst du nämlich auch ggf. neugierige Einblicke verhindern.

Akzentbeleuchtung: Nicht nur praktisch

Dein Wintergarten ist erst einmal grundsätzlich erhellt? Dann brauchst du aber – wie in jedem anderen Raum auch – noch an gewissen, wichtigen Punkten etwas mehr Licht. Ob das nun der Arbeitsplatz oder der Lesesessel ist: Zusätzliche Beleuchtung ist essenziell! Dazu arbeiten die meisten mit Steh-, Tisch- und Hockerlampen. Sie lassen sich nicht nur variabel aufstellen. Sie sind während ihres Einsatz auch noch ein weiteres Deko-Objekt, das dem Raum mehr Gemütlichkeit verleiht. Und wenn du dich an einer Lampe mal satt gesehen hast, kannst du sie ohne großen Aufwand auch austauschen.

Eine weitere Option für punktuelle Akzentsetzung ist leider nicht ganz so leicht anwend- und auswechselbar. Aber ihr Effekt ist dafür einfach beeindruckend. Die Rede ist von LED-Bodenspots. Diese kannst du z.B. am Fuße der Hauswand anbringen lassen und diese als natürlichen Reflektor nutzen. Oder du stellst besonders große, exotische Pflanzen dazu, die dadurch perfekt inszeniert werden.

Apropos Pflanzen: Hier haben wir noch eine dritte Idee für dich. Verstecke Solarspots in deinen Pflanztöpfen. Diese können sich über ihr Panel tagsüber ganz bequem aufladen und illuminieren dann in der Nacht kraftvoll deine grünen Mitbewohner. Achte hier aber unbedingt auf eine hohe Schutzart, da durch das Gießen wieder viel Flüssigkeit an die Lampe kommen kann.

5 Punkte, die du beim Licht im Wintergarten noch beachten solltest

Waren das gerade schon einige gute Ideen, wollen wir dir im letzten Teil unseres kleinen Ratgebers zur Wintergarten-Beleuchtung noch fünf konkrete Tipps mit auf den Weg geben. Diese sollen dir helfen, deinen Wintergarten wirklich zu der Wohlfühl-Oase zu machen, die du dir wünschst.

1. Lieber vorher planen

Wir wollen ehrlich sein: Beim Wintergarten ist es tatsächlich besser, ihn selbst zu planen. Denn dadurch können so grundlegende Fragen wie die Beleuchtung einfach viel besser geklärt werden. Ein bestehender Wintergarten hat zwar vielleicht auch schon ein Beleuchtungskonzept, dieses ist aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr auf dem Stand der Technik. Es sollte darum aufgerüstet werden, was aber häufig deutlich teurer wird, als alles von vornherein ordentlich und zeitgemäß umzusetzen.

So oder so sind die wichtigsten Fragen hierbei:

  • Wie viele elektrische Anschlüsse müssen vorhanden sein?
  • Wo müssen diese liegen?
  • Welche Lampen und Leuchtmittel sollen zum Einsatz kommen?

Mit diesen Vorstellungen können dann Fachleute (z.B. Elektriker) die entsprechende Verkabelung durchführen. Dadurch sparst du dir unschöne Verlängerungssteckdosen im Raum, womit sonst wahrscheinlich gearbeitet werden müsste.

2. Klug wählen

Wie überall sonst im Haus ist auch bei der Wintergarten-Beleuchtung ein Faktor immer relevant: die Kosten. Früher wurde dieser Raum nicht unbedingt mit größter Sorgfalt erleuchtet. Heute ist das aber anders. Darum solltest du nicht mehr zu der ollen Leuchtstoffröhre greifen. Nutze Energiesparlampen oder besser noch LEDs. Diese gibt es inzwischen in vielen Varianten, Formen und Designs.

Ein weiterer Tipp für die Wintergarten-Beleuchtung ist: Nutze einfach Bad- oder Außenlampen. Diese sind insbesondere für schwierige Umstände (z.B. viel Feuchtigkeit) ohnehin konzipiert und bringen somit gleich die richtige Schutzart etc. mit. So musst du gar nicht erst lange recherchieren und vergleichen.

3. Speziallösungen nutzen

Du willst unbedingt Deckenlampen, obwohl du den Blick in den Himmel durchs Glas hast? Dann gibt es tatsächlich noch die Option, ein spezielles Produkt für Wintergarten zu nutzen. Hier werden Spots und Verkabelung in eine zusätzliche Schiene eingelassen, welche dann auf die normalen Sparren des Wintergartens aufmontiert werden. Den Strom dafür leitet man aus der Hauswand hoch, entweder mittels eines Kabelkanals überputz oder einer Schlitzung auch unterputz.

Diese Lösung ist natürlich sehr schick – allerdings auch aufwendig. Die zusätzlichen Schienen sollen z.B. sicher farblich zu der übrigen Konstruktion des Wintergartens passen. Und auch die ggf. unsichtbare Verkabelung unterputz macht noch einmal ordentlich Dreck und Mühe. Die Wand muss dann nämlich meist auch noch einmal neu gestrichen werden.

4. An das Gesamtbild denken

Damit deine Wohlfühl-Oase auch wirklich gemütlich wird, muss die Beleuchtung stimmen. Das gilt aber nicht nur für den Wintergarten selbst, sondern auch für die angrenzenden Räume sowie – besonders wichtig – den Garten. Denn wenn du schön eingekuschelt auf dem Lesesessel sitzt und dann in eine verzehrende Schwärze blickst, ist es meist vorbei mit der Entspannung.

Sorge also für harmonische Lichtübergänge und lass keine Dunkelzonen entstehen. Hol den Blick im Garten zum Beispiel mit Pollerleuchten, Erdspießen oder Bodenspots ab und führe ihn durch dein grünes Wohnzimmer. So entsteht ein schöner Gesamteindruck, du kannst dich im Inneren zurücklehnen und auch von außen wirkt alles stimmig.

5. Farbiges Licht nutzen

Unser letzter Tipp ist eigentlich nicht speziell nur bei der Wintergarten-Beleuchtung anwendbar. Aber er wird hier gern vergessen. Darum wollen wir ihn dir noch einmal auch in diesem Zusammenhang vorstellen: Farbiges Licht. Dieses hat nämlich einen enormen Einfluss auf unsere Psyche. Diese Verknüpfung kannst du nutzen, um deinem neuen Wohlfühl-Ort den letzten Schliff zu verpassen.

Willst du hier kreativ werden? Dann ist gelbes Licht eine gute Unterstützung. Zum Entspannen eignet sich grünes Licht hervorragend. Rot hingegen wirkt anregend und vitalisierend. Und perfekt gegen den Winterblues ist orangenes Licht, denn es soll die Stimmung aufhellen. Clevere LEDs lassen sich inzwischen ja via Smartphone-App steuern und können so all diese Lichtstimmungen und noch viele weitere für dich in deinen Wintergarten bringen. Probier es doch einfach mal aus!

Quellen
www.fensterbau-ratgeber.de/wintergarten-und-beleuchtung-ideen-tipps-und-tricks/
www.stefan-lutz.de/…/beleuchtung-setzt-ihren-wintergarten-perfekt-in-szene/
www.youtube.com/watch?v=Mv505vaxvd4
www.youtube.com/watch?v=5FM5mXxI7Yc

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