Majestätisch wirkt er, mal prunkvoll, mal minimalistisch-modern. Doch immer ist er ein Hingucker: Der Kronleuchter. Alles Wissenswerte um die wohl Prächtigste aller Leuchten haben wir hier zusammengetragen.

Was ist ein Kronleuchter?

Als Kronleuchter (auch Kronenleuchter oder Lüster) wird eine größere, von der Decke herabhängende Lampe bezeichnet. Sie besteht heutzutage meist aus einem zentralen Schaft, von dem sich mehrere Arme abzweigen, an denen die eigentlichen Leuchtmittel sitzen. Häufig kommen auch lichtbrechenden Details wie Kristall, Glas, Metall oder Edelsteine zum Einsatz. Der Leuchter selbst besteht traditionellerweise aus Metall, moderne Varianten können aber auch aus Kunststoff oder Holz gefertigt sein.

Die Entwicklung des Kronleuchters

Schon mehrere Jahrhunderte vor Christus gab es Leuchten dieser Art. Damals speisten sich die vielen Flammen noch aus Öl. Die Lampe selbst bestand aus einem runden Becken, später ein Reif, der an einem Schaft oder an Ketten von der Decke hing. Mit den mehreren rundherum angebrachten kleinen Flammen bzw. Kerzen erinnerte die Form an eine Krone – so entwickelte sich die Bezeichnung ‘Kronleuchter’.

Im Laufe der Zeit wurden die Lüster größer und prachtvoller. Sie zogen in große Hallen, Säle und Kirchen ein, wo sie eine repräsentative Funktion erfüllten. Im Zeitalter der Gotik wurden die Schaftleuchter immer aufwendiger in ihrer Herstellung. Golden glänzendes Messing, veredelt mit reflektierenden und Glas-Schmuckelementen waren nun in Mode. Als im 18. Jahrhundert die günstigeren Bleikristalle aufkamen, fanden sich diese mit großer Vorliebe auch an den Kronleuchtern wieder.

Der größte Kronleuchter der Welt

Es gibt viele beeindruckende Kronleuchter. So begegnet einem beispielsweise im Wiener Rathaus ein Exemplar mit einem Durchmesser von über fünf Metern. Ursprünglich für die Weltausstellung 1878 in Paris gefertigt, hängt er nun im Sitzungssaal des Gemeinderates und bringt das stolze Gewicht von 3,2 Tonnen aufs Tableau.

Noch beeindruckender ist aber wohl der Kronenleuchter im “Muayede Salonu” des Dolmabahçe-Palastes in Istanbul. Mit seinen 750 einzelnen Lampen und einem Gewicht von 4,5 Tonnen steht er definitiv ganz weit vorn bei der Frage nach den größten Kronleuchtern der Welt. Platz eins ist jedoch von jenem Leuchter in der Scheich-Zayid-Moschee belegt. Dieser hat einen Durchmesser von 10 Metern und hängt an der Gewölbedecke in 15 Metern Höhe. Das Gewicht von sage und schreibe 12 Tonnen resultiert sicherlich auch von den 15.500 dimmbaren LEDs und den unzähligen verbauten Swarovski-Kristallen.

Ein Kronleuchter für Zuhause

Wohin hängt man ihn?

Denkt man an einen Kronleuchter, hat man also sofort riesige Opernsäle oder Schlösser vor dem geistigen Auge. Doch auch ins eigene Heim kann diese Leuchte einziehen. Sicherlich nicht ganz so prunkvoll und riesig – aber als Hingucker immer noch wunderbar geeignet.

Damit der Leuchter gut wirkt, sollte er am besten in einem etwas größeren Raum hängen. Wunderbare Orte sind beispielsweise das Wohnzimmer, über dem Esstisch oder im Schlafzimmer. Wer ein Treppenhaus mit hoher Decke hat, kann ihn auch prima dort inszenieren. Wichtig ist aber, dass er nicht zu niedrig hängt, damit keiner sich an ihm stößt und er auch die Sicht nicht beeinträchtigt. Ideal ist innerhalb des obersten Viertel des Raumes.

Stilistisch braucht es übrigens kein Rokoko und auch keine Barock-Möbel. Der Kronleuchter kann auch wunderbar als Highlight in einem reduzierten Ambiente wirken. Er passt zum skandinavischen Wohnstil genauso gut wie zum Shabby Chic. Es gibt ihn ja inzwischen auch in sehr modernen Varianten. Aber manchmal ist gerade der Kontrast das, was einen Raum perfektioniert.

Ein Kronleuchter im Alltag

So schön gemütlich es auch ist – echte Kerzen im Kronleuchter sind nicht ohne. Denn bei echtem Feuer besteht immer eine hohe Brandgefahr. Darum werden heutzutage doch eher elektrische Leuchtmittel eingesetzt. Diese können beispielsweise Halogenlampen oder auch LEDs sein – oft wenigstens noch in Kerzenoptik und wenn man mag sogar mit Flackereffekt.

Wer nun noch immer dem offenen Feuer hinterher trauert, der sei auch an die damit verbundene Arbeit erinnert. Das Wachs tropft und muss nach dem Abbrennen entfernt werden. Nicht ganz einfach bei einem Kronleuchter, der unter der Decke hängt. Mit elektrischen Leuchtmitteln kann das Ganze einfach abgestaubt werden. Zwei Mal im Jahr empfiehlt sich eine feuchte Reinigung mit etwas lauwarmen Wasser und Spülmittel. Achtung: Dafür bitte die Sicherung rausdrehen!

So bleiben aber die Glas- und Kristallelemente brilliant und reflektieren auch in Zukunft das Licht so zauberhaft.

Quellen

www.wikipedia.org/wiki/Kronleuchter
www.schoener-wohnen.de
www.sueddeutsche.de

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