Hinter dem Trendbegriff “Slow Living” verbirgt sich viel mehr als das bloße Anstreben eines Lebens ohne Hektik. Auch der nachhaltige Umgang mit Ressourcen und damit das Erhalten einer gesunden Umwelt spielen dabei eine wichtige Rolle. In diesem Beitrag möchten wir insbesondere auf die Rolle von Beleuchtungskonzepten im Zusammenhang mit einem bewusst langsamen Leben eingehen. Erfahre hier mehr!

Was versteht man unter Slow Living?

Für manche nur ein aktueller Trend, für andere eine Lebenseinstellung – Fakt ist, dass Slow Living viel mehr als nur ein entschleunigter Lebensstil ist! Hinter dem englischen “langsamen Leben” steht eigentlich ein Akronym, nämlich “Sustainable, Local, Organic and Whole”. Diese Begriffe stehen für Nachhaltigkeit, Regionalität, Bio-Richtlinien und einen ganzheitlichen Ansatz. Das beschreibt schon ziemlich gut, worum es hierbei geht.

Ein Kind liegt bei Sonnenuntergang in einem Blumenfeld und pustet Pusteblümchen

Foto: © jplenio, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Details & Vorteile des Konzeptes

Um das Prinzip noch ein wenig nachvollziehbarer darzustellen, haben wir dir eine kleine Liste mit Punkten erstellt, die bei Slow Living als besonders wichtig erachtet werden:

  • Vermeidung von Hektik (Gesunderhaltung der eigenen Psyche)
  • respektvoller Umgang mit Menschen (faire Arbeitsbedingungen)
  • verantwortungsvolle Ressourcennutzung (sowohl Materialien als auch Geld und Arbeitskraft/Zeit)
  • hochwertige Qualität und Reparaturmöglichkeit (Langlebigkeit)
  • umweltschonende Herstellung (biologische Erzeugung)
  • einfache Entsorgung (Recyclebarkeit oder biologische Abbaubarkeit)
  • kein Einsatz giftiger Chemikalien (Sicherheit und Gesundheit für dich und die Umwelt)
  • zeitloses Design und Funktionalität (Beständigkeit

Und am wichtigsten: Es soll idealerweise nicht nur ein Aspekt berücksichtigt werden, sondern ein Zusammenspiel aller genannten. Klingt utopisch? Es stimmt schon, dass das sehr viel auf einmal ist, wenn man sich zum ersten Mal mit Slow Living befasst. Mit der Zeit wird es jedoch zu einer Grundhaltung, die du nicht mehr missen magst. Denn dich mit Dingen zu umgeben, die du liebevoll ausgewählt hast und die dein Leben lange Zeit bereichern, macht unheimlich glücklich. Und nur so entstehen wertvolle Familienerbstücke.

Was hat das mit der Beleuchtung zu tun?

Unter dem Hashtag #slowliving findest du unheimlich viele ansehnliche Interior-Inspirationen und Achtsamkeitstipps in den Sozialen Medien. Unserer Meinung nach wird dabei aber sehr oft ein Bereich gänzlich übersehen: Licht. Nicht nur die Sonne hat großen Einfluss auf unser Gemüt und damit unsere gefühlte Zufriedenheit. Auch die Beleuchtung von Außenanlagen sowie Innenräumen im Privat- und Berufsleben beeinflusst uns maßgeblich. Hast du schon mal in einem viel zu dunklen Büro gearbeitet oder unter einer 1000 Lumen-Deckenleuchte versucht zu entspannen? Genau, das macht keinen Spaß.

Um sich wohlzufühlen, ist das richtige Licht also extrem wichtig. Du solltest neben all den schönen Massivholztischen und Bio-Plastik-Verpackungen jedoch auch bei Leuchten nicht den Aspekt der Nachhaltigkeit vergessen. Denn vor allem dort, wo Elektrik und Technik im Spiel sind, kommen viele verschiedene Materialien und Arbeitsschritte zum Tragen. Und auch die Lichtemission (auch Lichtverschmutzung genannt) darf nicht unterschätzt werden. Aber eins nach dem anderen. Wir verraten dir im Folgenden, worauf du bei Slow Living Lampen achten kannst.

Nachhaltige Leuchten – Slow Living bringt Licht ins Dunkel

Betrachten wir zunächst einmal die Nachhaltigkeit von Leuchten. Zum einen ist da die Herstellung und zum anderen die Langlebigkeit wichtig. Du solltest Lampen bevorzugen, die aus wenigen Materialien bestehen, welche wiederum bestenfalls recyclebar oder sogar biologisch abbaubar sind. Komplizierte Materialkombinationen lassen sich oft schwer trennen und können dadurch nicht wiederverwendet werden. Dagegen kann z.B. ein Echtholz-Leuchtenfuß problemlos abmontiert und separat entsorgt werden.

Neben den verwendeten Materialien ist auch deren Verarbeitung ein nicht zu vernachlässigendes Kriterium. Sind im Lieferumfang Ersatzteile enthalten? Oder bietet der Hersteller diese zum Nachkauf an oder gar einen Reparaturservice? Viele trendorientierten Händler wechseln sehr oft ihr Sortiment. Sie gehen sogar so weit, erfolgreiche Serien anzupassen, so dass diese nicht mehr mit vorhandenen Komponenten kompatibel sind. Dadurch werden Kunden zum Neukauf angeregt, obwohl das vorhandene Möbel noch ein paar Jahre seinen Dienst tun würde.

Es lohnt sich also genau hinzusehen, ob der Hersteller nur eine schicke Designer-Lampe verkaufen will oder tatsächlich daran interessiert ist, dass diese auch lange Freude bereitet. Denn nur eine robuste Verarbeitung sorgt dafür, dass deine Leuchte auch ein paar Umzüge übersteht und nicht nur zum einmaligen Aufbau vorgesehen ist. Hingegen ist ein zeitloses Design perfekt, um bei einer Stiländerung nicht alles aussortieren zu müssen bzw. ein neues Zuhause für die einst geliebte Lampe zu finden.

Ständig unter Strom stehen – nicht mit einem durchdachten Lichtkonzept

Wie bereits erwähnt ist das uns umgebende Licht ein ausschlaggebender Faktor für unser Wohlbefinden, der häufig vernachlässigt wird. Eine falsche Beleuchtung kann uns innerlich unruhig fühlen lassen oder munter halten. Sie kann uns vom Schlafen abhalten oder das Dinner mit Freunden besonders gemütlich gestalten. Sie kann uns aber auch um den Schlaf bringen, indem sie die Stromkosten in die Höhe treibt oder vom Nachbarn etwas zu hell rüber strahlt.

Wie praktisch, dass es sich mittlerweile sehr viele Leuchten-Hersteller auf die Fahne geschrieben haben, innovative Techniken zu nutzen. So lässt sich im Büro, im Garten und in den eigenen vier Wänden schon mit wenigen Kniffen viel Strom und damit Geld und Nerven sparen. Ein Bewegungsmelder an der Haustür, Solarleuchten entlang der Wege und eine Zeitschaltuhr im Pflanzenregal wirken wahre Wunder. Aber auch schon ein schlichter Ein- und Ausschalter ist Gold wert. Natürlich kannst du auch in Smart-Home-Lösungen investieren und dein Smartphone anweisen, das vergessene Wohnzimmerlicht auszuschalten.

Wenn du dann noch Energiesparlampen und langlebige LEDs einsetzt, wirst du dich wundern, wie viel erfreulicher deine jährliche Stromkostenabrechnung aussieht. Vergiss auch nicht, dass du damit zudem der Natur und deinen Nachbarn etwas Gutes tust. Für einen Slow Living Ansatz ist es also nicht nur wichtig eine nachhaltige Leuchte zu kaufen, sondern diese auch bewusst einzusetzen.

Steckdose mit einem eingesteckten Kabel und einem Löwenzahnpflänzchen

Foto: © ColiN00B, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Worauf du bei Slow Living Leuchten achten solltest

Wir haben dir das Prinzip, welches hinter Slow Living steht, nun bereits eingehend erklärt. Auch wie dieses sich theoretisch auf deine Beleuchtung übertragen lässt, weißt du bereits. Nun bleibt aber noch die Frage, wie du eine bestimmte Lampe als eine zu dem Konzept Slow Living Passende findest. Hier wollen wir dir abschließend auch noch einige Tipps mit auf den Weg geben.

Welches Material wird wie verwendet?

Sehr gut recyclebar (und somit auch geeignet als Slow Living Interior) sind Leuchten, die zum Großteil aus Glas, Metall, Beton und Papier gearbeitet wurden. Auch diverse Seegräser und Hölzer sehen nicht nur schick aus, sondern lassen sich teils sogar kompostieren. Bei einem Material-Mix ist es wichtig, dass die einzelnen Komponenten leicht voneinander trennbar sind. Nur dann lassen sie sich anschließend auch korrekt entsorgen.

Neben der Recyclebarkeit des Materials spielt auch seine Langlebigkeit eine große Rolle. Am nachhaltigsten ist natürlich jene Leuchte, die ein ganzes Leben genutzt wird. Oder sogar länger.

Wurde die Leuchte fair und nachhaltig hergestellt?

Hier kannst du Ausschau nach speziellen Siegeln und Zertifizierungen halten. Fairtrade und Gepa sind beispielsweise Siegel, die fair hergestellte Waren kennzeichnen. Bei textilen Lampenschirmen können GOTS oder Textiles Vertrauen darauf stehen. Auch das bekannteste deutsche Umweltzeichen, der Blaue Engel, findet sich auf vielen Produkten. Diese wurden so hergestellt, dass wenige Ressourcen verbraucht, eine lange Lebensdauer gewährleistet und eine nachhaltige Entsorgung ermöglicht wird.

Es gibt aber noch viele andere Labels, die jeweils sehr spezifische eigene Standards haben. Hier empfiehlt sich ein wenig Recherche zu betreiben, um die für dich relevanten Siegel herauszufiltern.

Ist das Licht nur an, wenn es benötigt wird?

Hilfreiche Hilfsmittel, um nicht nur Geld zu sparen, sondern auch nachtaktive Tiere und die Umwelt zu schonen, sind beispielsweise Bewegungsmelder. Diese sind auch praktisch, damit man im Dunkeln nicht erst den Lichtschalter suchen muss. Meist sind sie fest in die Leuchte integriert.

Es gibt aber auch Modelle mit einem freien Sockel, in den das entsprechende Leuchtmittel in der gewünschten Helligkeit und Lichtfarbe eingesetzt werden kann. Auch solarbetriebene Lampen kommen oft mit einem Bewegungs- oder Dämmerungssensor. Zeitschaltuhren und simple Ein- und Ausschalter machen ebenfalls viel aus.

Fühlst du dich wohl damit?

Natürlich solltest du neben all den Labels und Materiallisten dein eigenes Wohlbefinden beim Slow Living keinesfalls außer Acht lassen! Entscheide dich für helles Tageslichtweiß zum Arbeiten und für gemütliches Warmweiß zum Entspannen. Mehrere indirekte Lichtquellen werden zudem als angenehmer empfunden als eine, die dir direkt ins Gesicht strahlt. Bedenke auch das Design: Wird das Modell dir auch in fünf Jahren noch gefallen? Wenn nicht, solltest du zu einem zeitloseren Aussehen greifen.

Wenn du diese Hinweise und Tipps beim nächsten Kauf einer Leuchte im Hinterkopf behältst, wirst du garantiert länger Freude daran haben. Auch für die Umwelt hast du damit einen kleinen Beitrag geleistet, ohne gänzlich auf eine Neuanschaffung verzichten zu müssen. Denn auch jeder kleine Schritt ist einer in die richtige Richtung, wenn du Slow Living praktizieren willst!

Quellen
www.haro-inspires.com/slow-living
www.licht.de/…/nachhaltige-lichttechnik/

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