Jeder glückliche Besitzer eines Gartens wird es wissen: Strom ist das A und O. Das mag für die Laien vielleicht etwas merkwürdig klingen, aber bei längerer Betrachtung kann er durchaus praktisch sein. Welche Vorteile es hat und wie du selbst ganz einfach Strom im Garten verlegen kannst, verraten wir dir im folgenden Beitrag. Außerdem haben wir zusammengetragen, was du alles beachten solltest und welche kabellosen Alternativen es außerdem noch gibt. Lies also hier weiter, um viele Tipps und Tricks zu erfahren.

Warum lohnt es sich, Strom  im Garten zu verlegen?

Natürlich gibt es viele verschiedene Gründe, weshalb es von Vorteil ist, wenn du deinen Strom nicht nur von deinem Haus her holst, sondern bereits in deiner grünen Oase alle Anschlüsse hast. So kannst du beispielsweise gleich mit dem Rasenmähen loslegen und musst nicht mit lästigen Verlängerungskabeln oder Kabeltrommeln hantieren. Die können nämlich schnell zur Stolperfalle werden, wenn man nicht genau drauf achtet.

Und gerade, wenn du dauerhaft einen Anschluss benötigst, solltest du dir überlegen, Strom im Garten zu verlegen. Vor allem wenn es um verschiedene Beleuchtungsarten geht, bietet sich eine permanente Lösung an. So kann dein bepflanzter Außenbereich auch in der Nacht erstrahlen. Und mit den gekonnt eingesetzten Lampen wird eine ganz neue Atmosphäre geschaffen, in der du dein Tagwerk bewundern und genießen kannst.

Doch das ist nicht alles. Wenn du Licht ins Dunkle bringst, kreierst du vor allem auch eine sichere Umgebung. Sei es, um alles im Blick zu behalten und eventuelle Einbrecher abzuschrecken, oder eben auch um auf deinen Wegen eventuelle Hindernisse sofort zu erkennen. Was du noch alles dabei beachten solltest, erfährst du detailliert in unserem Beitrag über Wegbeleuchtung.

Ein kabelbetriebener Rasenmäher ist von oben auf Gras zu sehen

Foto: © Pexels, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Wieso solltest du Erdkabel verwenden?

Zwar gibt es verschiedene Varianten, um Strom im Garten zu verlegen, aber die effektivste ist letztendlich das Erdkabel. Diese lohnen sich vor allem, wenn du dauerhaft elektrische Leitungen benötigst. Sei es für Beleuchtungen oder Außensteckdosen, an die du deinen Rasenmäher, Elektrogrill oder andere strombetriebenen Arbeitsgeräte anschließen kannst. Damit hast du nur einmal die Arbeit und kannst anschließend die Vorzüge genießen, die damit einhergehen.

Wie der Name schon verrät, wird das Kabel in der Erde vergraben. Somit ist es aus dem Weg und kann nicht gefährlich für Mensch und Tier werden. Denn wenn du es oberirdisch verlegen möchtest, kann das Kabel eine Stolperfalle sein. Außerdem gibt es noch mehr Dinge zu beachten, wenn du dich dafür entscheidest. Schließlich muss die Leitung mehr aushalten. Witterungsbedingungen wie Regen und Sturm könnten den Anschluss zerstören und auch  Temperaturunterschiede sind Faktoren, die nicht unterschätzt werden sollten. Deshalb empfehlen wir dir bei einer Kabelvariante eher ein Erdkabel.

Was ist beim Kauf eines Erdkabels zu beachten?

Bei dem Vorhaben, Strom im Garten zu verlegen, gibt es gewisse Anforderungen an das Erdkabel, die du beachten solltest. Allen voran ist es wichtig, auf die entsprechende Schutzart zu achten. Denn gerade durch Feuchtigkeit und andere eventuell eindringende Schmutzpartikel, gibt es gewisse Dinge zu beachten. Möchtest du dich näher darüber informieren, dann empfehlen wir dir unseren Blogbeitrag zu Schutzklasse und Schutzart. Speziell über die Regelungen, die für den Außenbereich gelten, kannst du in dem Beitrag Schutzart IP 44 und IP 54 mehr erfahren.

Ein weiterer Punkt, auf den du beim Kauf deines Erdkabel achten solltest, ist die Bezeichnung NYY bzw. NYCWY. Diese kennzeichnen ebenfalls, dass sie im Außenbereich und in feuchter Erde eingesetzt werden können. NYCWY Kabel können sogar im Wasser verlegt werden. Die Buchstaben stehen für folgendes:

  • N = Normenleitung
  • Y = die Adern sind mit Polyvinylchlorid (PVC) isoliert
  • CW = der konzentrische und abgeschirmte Leiter ist wellenförmig angebracht
  • Y = das Kabelbündel ist ebenfalls mit Polyvinylchlorid (PVC) isoliert

Doch das war noch nicht alles. Denn elektronische Geräte, die draußen verwendet werden, benötigen einen eigenen Stromkreis. Das heißt konkret, dass die Zuleitung in deinem Verteilerkasten extra geschaltet werden muss. Zusätzlich ist darauf zu achten, dass der Stromkreis mit einem eigenen Fehlerstromschutzschalter (FI) gesichert ist. So wird im Fall der Fälle, wenn zum Beispiel das Kabel zertrennt wurde, sofort die Stromzufuhr gekappt. Bei dieser Arbeit solltest du dich jedoch lieber auf den Profi verlassen. So entgehst du eventuellen Gefahren und du bist auf der sicheren Seite, dass am Ende auch alles funktioniert.

In der Luft sind mehrere Kabel mit leuchtenden Glühampen daran gespannt

Foto: © qimono , Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Wie kannst du ganz einfach selbst im Garten Strom verlegen?

Hast du bereits auf die Vorschriften geachtet, die dein Erdkabel einhalten soll, kann es nun an das Verlegen gehen. Übrigens: Bei Leitungen, die vor allem deine Außenlampen mit Strom versorgen sollen, macht sich ein Kabel mit einem Aderquerschnitt von 1,5 mm² perfekt. Diese Art sind ebenfalls für Außensteckdosen anwendbar, die du direkt an die elektrische 230 Volt Installation deines Wohnhauses anschließen kannst.

Wo soll das Kabel hin?

Zunächst empfehlen wir dir, einen Verlegeplan zu erstellen. So gräbst du nicht wahllos einfach drauf los und erreichst vielleicht nur über Umwege das eigentliche Ziel. Außerdem lässt sich so gut ermitteln, wie lang dein Erdkabel sein muss. Denn schließlich willst du wahrscheinlich nur einmal im Garten Strom verlegen. Überlege dir also gut, wo deine Lampen und Außensteckdosen aufgestellt werden sollen.

Hast du erst mal alles auf Papier festgelegt, kannst du es nun auf den eigentlichen Bereich übertragen. Am besten steckst du alles ab. Dazu kannst du kleine Holzstück verwenden, die du in regelmäßigen Abständen in die Erde steckst und dann einen Faden dazwischen spannst. So hast du immer den Überblick, wo du graben sollst. Übrigens erleichterst du dir die Arbeit immens, wenn du hauptsächlich Geraden legst, so brauchst du später auch keine gebogenen Verbindungsstücken bei den Lehrrohren, die du zusätzlich benutzt. Doch später dazu mehr.

Wie tief sollte der Graben sein?

Wenn es um das Ausheben der Erde geht, gibt es ebenfalls einiges zu beachten. Soll das Kabel unter einem Weg oder einer Straße verlaufen, raten wir dir zu 80 cm Tiefe. Im übrigen Garten sollte dein Graben mindestens 60 cm tief sein. So entgehst du dem Risiko, eventuell bei anderen Gartenarbeiten unbeabsichtigt in das Kabel zu stechen. Außerdem ist es vor Tieren sicher, die gerne mal in der Erde buddeln. Und auch der Frost gelangt bei solchen Maßen nicht an dein Kabel. Ein kleiner Tipp hier: Wenn du auch hier noch 20 cm tiefer gräbst, hast du noch Platz für ein Lehrrohr.

Hier kannst du beispielsweise eine Isolierrolle oder einfache Spiralschläuche benutzen. Das empfiehlt sich sehr, da du so ohne die komplette Erde aufzureißen die Kabel ganz problemlos austauschen kannst, falls einmal ein Defekt auftauchen sollte. Zusätzlich ist dein Kabel dann noch besser vor den verschiedenen Witterungsbedinungen oder auch vor störenden Pflanzenwurzeln geschützt.

So verlegst du das Erdkabel

Damit du wie ein Profi Strom im Garten verlegen kannst, raten wir dazu, in den ausgehobenen Graben eine zehn Zentimeter dicke Schicht Sand einzufüllen. Dadurch ist das Kabel bzw. das Rohr vor Beschädigungen gesichert. Nachdem die Stromleitung darin liegt, sollte eine zweite Schicht darüber kommen.

Nun empfiehlt sich eine Abdeckung aus Steinen oder Platten. Natürlich sind Kabelhauben ebenfalls möglich. Damit wird das Erdkabel vor Belastungen, die von oben kommen geschützt. Anschließend raten wir dir dazu, Warnbänder zu verlegen. So ist sofort klar, dass es sich um eine elektrische Leitung handelt, falls die Erde doch einmal umgegraben wird. Zum Schluss kommt die ausgehobene Erdschicht wieder darauf und schon bist du fertig.

Alternativen zu Beleuchtungen, die ein Kabel benötigen

Die Variante mit dem Graben und dem Erdkabel klingt für dich sehr schweißtreibend oder du möchtest lieber flexibel mit der Aufstellung deiner Beleuchtung bleiben? Dann ist es natürlich ebenfalls möglich, andere Optionen ins Auge zu fassen, wenn du keinen Strom im Garten verlegen möchtest.

Natürlich fallen uns zunächst Solarlampen ein. Mit Hilfe eines Erdspießes werden Sie verankert und leuchten in der Nacht, wenn sie tagsüber mit genügend Sonnenlicht aufgeladen wurden. So sparst du Strom und dein Portemonnaie wird nicht allzu sehr beansprucht. Jedoch bist du auf genügend Sonnenstrahlen angewiesen. Eine andere Möglichkeit sind die Lampen, die entweder batteriebetrieben oder mit einem Akku ausgestattet sind. Hier ist nur der Nachteil, dass du diese immer wieder austauschen bzw. wechseln musst. Dies sollte bei der Kostenrechnung berücksichtigt werden.

Wir ziehen das Fazit

Nach diesem Beitrag ist klar geworden, dass eine dauerhafte Lösung, um Strom im Garten zu verlegen, nicht mit einem Verlängerungskabel realisiert werden kann. Gerade wenn du mehr als nur gelegentlich mal mit dem Laptop draußen arbeiten willst, also z.B. deine Beleuchtung damit betreiben möchtest, ist ein passendes Erdkabel eindeutig praktischer. Doch wenn du deine Pflanzen oder einen Weg nur ganz flexibel ausleuchten möchtest, gibt es Alternativen mit Vor- und Nachteilen, die du individuell abwägen musst.

Weiterführende Links

www.haus.de/garten/erdkabel-verlegen
www.selbst.de/erdkabel-verlegen-23227.html
www.gartentipps.com/kabel-garten-verlegen.html
www.sanier.de/…/elektroanschluesse-fuer-grundstueck-terrasse-und-garten
www.sanier.de/…/erdkabel-verlegen
www.gartendialog.de/erdkabel-verlegen/

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