Laternen entstanden aus dem Bedürfnis, seine Lichtquelle vor eventuellen Unbilden der Witterung, also vor allem Wind und Regen, zu schützen. Denn nicht immer waren die Straßen nachts so hell ausgeleuchtet wie heutzutage. Laternen sind jedoch auch heute noch sehr beliebt – nicht nur zu den Laternenumzügen im November. Auch für die Außenbeleuchtung wird diese Form gern verwendet. Darum wollen wir einen kurzen Blick in die Geschichte wagen.

Über den Zweck von Laternen

Historisch dienten sie als Handlaternen in einer Zeit, als es noch keine Taschenlampen gab. Sie waren ein transportables Lichtgerät in und außer Haus. Daneben gibt es jedoch auch Wandlaternen zur Außenbeleuchtung von Gebäuden und Hängelaternen zur Straßenbeleuchtung. Nicht zu vergessen: Die Aufstecklaterne, die als Vortragelaterne und Schiffslaterne dient.

Wie sieht eine Laterne aus?

Das Aussehen der Laterne hat sich seit der Antike bis zum heutigen Tage nicht wesentlich verändert. Eine Laterne besteht aus einem runden oder mehrseitigen Körper, der unten von einem Boden und oben von einem Deckel abgeschlossen ist. Die Wände können sowohl geschlossen als auch durchbrochen sein und es können durchsichtige oder durchscheinende Materialien eingespannt werden. Ein Türchen ermöglicht das Einsetzen der Lichtquelle – meist einer Kerze.

Der Deckel der Laterne ist entweder eine flache Platte oder er hat die Form einer Kalotte, eines Kegel-, Zelt- oder Pyramidendaches. Meist befindet sich am Deckel auch noch ein Bügel oder Ring zum Halten, manche Laternen haben jedoch auch einen Griff an der Wandung. Der Deckel hat für gewöhnlich mehrere Löcher oder ist durchbrochen gearbeitet, um Abzugsmöglichkeiten für Luft und Rauch zu bieten.

Geschichtliche Fakten zur Laterne

In der Antike

Schon in der Antike waren Handlaternen bekannt. Sie bestanden meist aus Ton und hatten einen senkrechten Schlitz oder durchbrochene Wände. Seit der römischen Kaiserzeit gibt es auch Handlaternen aus Eisenblech oder Bronze. Technisch waren diese Bronzelaternen schon sehr ausgereift und fortschrittlich: Sie konnten sowohl an Bügeln als auch an Ketten getragen werden, welche auch zum Heben des Deckels dienten. Die Seitenstützen waren mit Klemmfedern versehen, welche zum Befestigen von durchscheinenden Hornscheiben, mit Öl getränktem Stoff oder auch Tierblasen dienten.

Im Mittelalter und in der Neuzeit

Das frühe und hohe Mittelalter scheint zur Beleuchtung eher Fackeln verwendet zu haben. Es gibt nur wenige Darstellungen, auf denen Laternen zu sehen sind. Auch sind diese abgebildeten Laternen von einfachster Ausführung. Mit dem Beginn des Städtewesens im 14. Jahrhundert wird die Handlaterne zu einem wichtigen Gerät, denn die Bürger mussten sich des Abends den Weg selbst erhellen, da es noch keine Straßenbeleuchtung gab. Ab diesem Zeitpunkt ist auch ein stärkeres Bedürfnis nach Schmuckelementen und Verzierungen an den Laternen zu sehen.

Im 18. Jahrhundert kamen auch die sogenannten Taschenlaternen bzw. Faltlaternen auf. Sie wurden hauptsächlich von Ärzten und Apothekern für ihre nächtlichen Gänge benutzt. Diese Laternen sind von kleinem, handlichen Format, haben vorn ein Fenster und sind ansonsten ringsum geschlossen.

 

Laterne als Straßenbeleuchtung

Foto: © Hannah Brand, Lizenz: Creative Commons CC BY-SA 3.0 , Quelle: Wikimedia Commons

Laternen als Elemente der Außenbeleuchtung

Beleuchtete Paläste

Die Beleuchtung mit Straßenlaternen war in den mittelalterlichen Städten sehr notdürftig. In Italien sorgten die Nobili für die Beleuchtung des Straßenabschnittes vor ihren Palästen. In regelmäßigen Abständen waren an der Hauswand in Mannshöhe laternenartige Gebilde angebracht, auf die Pechkränze aufgelegt oder in die Fackeln eingesteckt wurden. Die Fackel- und Pechkranzhalter der italienischen Renaissance zählen zu den Meisterwerken der italienischen Schmiedekunst.

Laternen auch in Innenräumen

Im 16. Jahrhundert kamen die Innenlaternen zur Beleuchtung von Eingangshallen, Gängen, Durchfahrten und Treppenhäusern Hängelaternen in Mode. Die Form wurde von der Handlaterne übernommen, doch sie erhielten größere Ausmaße. Diese Innenlaternen erfuhren eine besonders sorgsame Gestaltung.

Straßenlaternen in Paris

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war die Straßenbeleuchtung in Paris und anderen Städten zwar schon üblich, aber die Lichtausbeute war recht dürftig. Als Lichtquelle verwendete man Talg oder Öl. Beide Arten geben nur eine geringe Helligkeit. Später stattete man in Paris die Straßenlaternen mit polierten Hohlspiegeln aus Metall aus, den sogenannten Réverbère, um das Licht zu verstärken. Die Laternen hingen an quergespannten Ketten in der Mitte der Straße. Der Laternenanzünder ließ zum Anzünden und Löschen die Spannketten herunter. Damit die Laternen nicht mit dem Straßenkot in Berührung kamen, besaßen kleine Füßchen am Boden.

Von Gaslaternen zur elektrischen Beleuchtung

Die erste auf Gas basierende Straßenbeleuchtung ging schließlich 1814 in London in Betrieb. Auch sie mußten noch per Hand entzündet werden. Die Erfindung des elektrischen Lichts in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beeinflusste die Straßenbeleuchtung. Im Gegensatz zum Gaslicht war die elektrische Beleuchtung sicherer, wartungsärmer und verbrauchte weniger Energie bei einer höheren Lichtausbeute. Nach dem 2. Weltkrieg setzte sich Schritt für Schritt die elektrische Straßenbeleuchtung immer mehr durch. Zu Beginn waren Leuchtstofflampen im Einsatz, später wurde auf Quecksilberdampf- und Natriumdampf-Hochdrucklampen umgerüstet. Seit der Jahrtausendwende dreht sich nun alles um die LED-Technologie in der Straßenbeleuchtung. Damit ist die Laternenform allerdings nur noch reine Verzierung.

Quellen

www.enso-blog.de

www.wikipedia.org/wiki/Straßenbeleuchtung

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