Ob auf dem Fußballplatz, als Straßenbeleuchtung oder auch im Industriegelände: Flutlicht begegnet uns überall. Doch was hat es eigentlich damit auf sich? Wie funktioniert diese intensive Ausleuchtung? Und wo wird es eingesetzt? Diesen und weiteren Fragen widmen wir uns in diesem kleinen Exkurs. Lies hier mehr!

Was ist Flutlicht eigentlich?

Als Flutlicht bezeichnet man im Grunde erst einmal alle jene Lichter, welche besonders große Flächen mit einer hohen Leuchtkraft ausleuchten. Dabei werden sowohl verschiedene Technologien, als auch Beleuchtungsarten unterschieden. Typischerweise findet man Fluter an Stellen, die auch nachts oft genutzt werden wie etwa Sportplätze, Parkplätze, Baustellen und Industriegelände.

Doch warum heißt das Flutlicht Flutlicht? Das Wort geht darauf zurück, dass von einem solchen Licht eine besonders große Fläche gleichmäßig überflutet wird. Ursprünglich kommt der Begriff übrigens aus dem Englischen (floodlight).

Den Anforderungen gewachsen: Arten & Einsatzgebiete

Wir haben es eben schon erwähnt, man unterscheidet Flutlicht maßgeblich nach zwei Eigenschaften: der Beleuchtungsart bzw. Abstrahlcharakteristik sowie der Technologie. Die Auswahl hängt meist vom Einsatzgebiet, aber auch dem Budget ab.

Bei einem Sportplatz zum Beispiel muss nicht nur das Feld selbst, sondern auch der Zuschauerbereich hell ausgeleuchtet sein. Hingegen kommen Parkplätze oft mit einem deutlich dunkleren Flutlicht aus, da die Autos selbst über Scheinwerfer verfügen. Je nachdem was also die Ansprüche sind, sollte man die Lichtquelle daran anpassen. Was die unterschiedlichen Arten mitbringen und welche wofür am besten geeignet sein könnte, verraten wir dir im Folgenden!

Abstrahlcharakteristik: asymmetrisches & symmetrisches Licht

Wenn du eine herkömmliche Glühbirne für dein Zuhause kaufst, dann verteilt diese in der Regel symmetrisches Licht. Das bedeutet, dass die Strahlen gleichmäßig in alle Richtungen abgestrahlt werden. In kleinen und großen Räumen eignen sich solche Leuchten sowohl zur Akzent- als auch zur Gesamtausleuchtung. Im Freien hingegen geht hier häufig Leuchtkraft verloren.

Besser eignen sich für Sportplätze und Co. meist asymmetrische Flutlichter. Diese strahlen in genau eine Richtung – nämlich dahin, wo das Licht wirklich benötigt wird. Somit geht durch die Streuung weniger Licht verloren und auch das Risiko des Blendens wird deutlich eingegrenzt. Denn schließlich können die Lichtquellen individuell auf die Bedürfnisse der Umgebung eingestellt werden.

Die asymmetrische Abstrahlung kennst du übrigens auch von Scheinwerfern zum Beispiel beim Auto. Diese leuchten zwar prinzipiell eine große Fläche aus, sind aber möglichst immer auf den Boden ausgerichtet, sodass entgegenkommende Fahrer nicht geblendet werden. Ähnlich ist das Prinzip auch bei Sportplätzen, nur das hier meist mehrere Strahler eingesetzt werden, damit die Fläche gleichmäßig ausgeleuchtet werden kann. Durch den punktuellen Einsatz werden aber zudem auch die Stromkosten gesenkt – schließlich wird nicht „sinnlos“ Licht an die Umgebung abgegeben.

Ein Fußballplatz wird von asymmetrischen Strahlern beleuchtet

Foto: © Mario Rauch / Germania Leer (Eigenes Werk) [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons

Zwischen Gas und Quecksilber: Technologien

Flutlichter können auf ganz unterschiedlichen Technologien beruhen. Während neue Installationen häufig auf die moderne LED-Technik setzen, verwenden ältere Varianten oft auf Halogen oder Gasentladung. Zudem findest du auf dem Markt oft Metalldampflampen (HQI) sowie Quecksilberdampflampen (HQL). Was die Unterschiede sind und welche Technologie für welchen Einsatzbereich geeignet ist, erfährst du jetzt!

Gasentladungslampen: Viele Wege zum Ziel

Diese speziellen Lampen bestehen zunächst aus einem Entladungskolben. Dieser wird mit einem Gas oder Gasgemisch gefüllt. Gemeinsam mit den verwendeten Metallen bildet sich hier ein Plasma und Licht wird erzeugt. Verschiedene dieser Technologien werden noch heute für Flutlichter eingesetzt.

Metalldampfstrahler: passgenaues Licht

Heutzutage wird oft mit Metalldampfstrahlern als Flutlicht gearbeitet. Diese haben den Vorteil, dass sie nicht nur relativ kostengünstig sind, sondern auch einen geringen Energieverbrauch mitbringen. Je nachdem auf wie viel Watt man setzt, verändert sich natürlich auch die Lichtausbeute. Mit zirka 80 Lumen (ca. 47 lx) je Watt kann man mit einem 2000 Watt Flutlicht auch einen ganzen Fußballplatz ausleuchten.

Die Lebensdauer von etwa 15.000 bis 20.000 Stunden spielt zudem nicht nur kosten-, sondern auch aufwandstechnisch positiv eine Rolle. Denn oft ist es nicht ganz unkompliziert, die Leuchtmittel bei einem Flutlicht zu wechseln – schließlich sind sie in einigen Metern Höhe montiert.

Natriumdampfstrahler: praktisch und angenehm

Natriumdampfstrahler kennst du wahrscheinlich am ehesten aus dem Straßenverkehr. Bevor die LEDs hier die Spitzenposition einnahmen, erstrahlten viele Wege in einem leicht orangenen Licht. Dieses wird typischerweise von Natriumdampfstrahlern erzeugt. Die Farbe ist jedoch auch der Grund, warum sich dieses Flutlicht nicht für Sportplätze durchsetzte, denn sie wird hier als störend angesehen.

Dennoch bringen diese Fluter eine hohe Effizienz mit. Die Lebensdauer liegt bei etwa 20.000 bis 25.000 Stunden und ist damit etwas höher als beim Metall-Pendant. Und auch die Lichtausschöpfung ist mit 112 Lumen (bzw. 54 Lux) je Watt etwas besser.

Quecksilberdampflampen: die alte Technologie

Während Quecksilberdampflampen seit 2015 nicht mehr neu verbaut werden dürfen, sind immer noch einige Modelle im Umlauf. Darum wollen wir diese der Vollständigkeit halber auch hier mit aufführen. Sie funktionierten, wie der Name schon verrät, mit Quecksilber. Da dieses jedoch als gesundheitsschädlich klassifiziert wurde, werden die Leuchten nicht mehr neu eingesetzt. Zuvor konnten sie sich aufgrund ihrer immensen Leuchtkraft durchsetzen. Vor allem weil diese mit einem relativ geringen Energieverbrauch einher ging.

Halogen: günstig & einfach

Halogenstrahler sind nach wie vor die kostengünstigsten Varianten. Sie werden mit der herkömmlichen Netzspannung (230V) betrieben und lassen sich dadurch an Ort und Stelle besonders leicht montieren. Dafür braucht es auch kein Vorschaltgerät bzw. Transformator.

Jedoch ist die Lichtausbeute deutlich beschränkt, was den Einsatz als Flutlicht zwar möglich macht, jedoch erschwert. Die 22 Lumen (ca. 27 Lux) je Watt, die ein Halogen-Leuchtmittel mitbringt, eignen sich nicht für den Sportplatz oder Bereiche, die besonders gut ausgeleuchtet werden sollen. Sie rentieren sich vor allem an Orten, an denen eine Grundbeleuchtung gegeben sein soll. So zum Beispiel kleine Gassen und Parkplätze.

Im Schnitt bringt ein Halogenstrahler eine Lebensdauer von 2000 Stunden mit. Im Vergleich zu den Alternativen ist diese Zahl relativ gering und gleicht sich leider auch durch die günstigen Kosten des Ersatzes kaum aus.

LED: die moderne Variante

Wie in vielen anderen Bereichen auch scheint die LED die Zukunft des Flutlichtes zu sein. Sie ist besonders energieeffizient und bringt eine gute Lichtausbeute mit (ca. 124 Lumen bzw. 58 Lux je Watt). Jedoch ist die Technik leider noch in den Kinderschuhen und so sind jene LED Strahler, die als Flutlicht geeignet sind, meist sehr teuer. Für kleinere Flächen wie beispielsweise Werbeplakate hingegen gibt es inzwischen kostengünstige Varianten mit LED-Licht. Weite Plätze hingegen lassen sich so bisher nur mit dem entsprechenden Budget ausleuchten.

Zudem bringen die LED-Strahler aber eine besonders hohe Lebensdauer mit und liefern sofort nach dem Einschalten einen zuverlässigen Lichtstrom. Im Kontrast steht das zu den verhältnismäßig hohen Anschaffungskosten. Wenn dich diese nicht abschrecken, werden sie sich in der Regel über die Zeit auch rentieren. Schließlich ist das Wechseln des Leuchtmittels hier nicht bzw. nach einem sehr langen Zeitraum erst nötig.

Ein Baseballfeld inklusive Zuschauertribüne wird von Licht durchflutet

Foto: © Pixabay, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com

Flutlicht verwenden: Wann ist es sinnvoll?

Generell werden Fluter ja eher im öffentlichen Bereich eingesetzt. Doch auch im Privaten kann es manchmal sinnvoll sein. Hier empfehlen sich vor allem die mobilen Flutlichter. Diese werden über einen Akku mit Strom versorgt und können überall aufgestellt werden.

So kannst du zum Beispiel für Arbeiten am Haus, wenn du die Fassade streichst oder ein neues Regenrohr anbringen willst, immer für das richtige Licht sorgen. Auch zu Gartenpartys eignen sie sich, um schnell die gewünschte Fläche zu beleuchten. Das Beste daran? Meist kann man sich diese transportablen Geräte einmalig ausleihen. So musst du auch nicht zu viel investieren.

Quellen
www.beleuchtungdirekt.de/blog/abstrahlcharakteristik-asymmetrisches-licht/
www.beleuchtungdirekt.de/blog/zu-led-flutlicht-wechseln/
www.wikipedia.org/wiki/Gasentladungsr%C3%B6hre
www.rieste.com/flutlicht-led-hqi-hql-halogen-vergleich-ladeplatz/
www.rieste.com/fluter-vergleich-led-halogen-gasentladung-hqi/
www.sportstaettenrechner.de/…/led-flutlicht-sportplatz/
www.reddit.com/…/why_are_floodlights_called_floodlights/

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