Hast du dich in den letzten Jahren auf den Weg gemacht, um ein neues Elektrogerät zu kaufen, wird dir unvermeidlich die Bezeichnung A+++ begegnet sein. Häufiger als das früher der Fall war. Das hat sich nun aber geändert, denn ein neues Energielabel wurde eingeführt. Welche Modifizierungen vorgenommen wurden, warum überhaupt und welche Vorteile das Ganze hat, erläutern wir unter anderem in diesem Beitrag. Lies hier weiter und informieren dich über alle Neuerungen!

Worum handelt es sich eigentlich bei einem Energielabel?

Bevor wir dich über die neue Version informieren, möchten wir erst einmal die Frage beantworten, was das eigentlich für ein Label ist und weshalb es dir nützlich sein kann. Zunächst sei gesagt, dass es sich hier um eine Art Definition handelt, wie viel Energie Geräte wie Kühlschrank, Fernseher oder auch Lampen verbrauchen. Es wurde von der EU ins Leben gerufen und verpflichtet alle Hersteller, die Effizienz Ihrer Produkte offen zu legen.

Die Kennzeichnung ist bereits seit 1994 in Gebrauch und ist vor allem dazu da, den Verbraucher bei einer Kaufentscheidung zu unterstützen. Sie hilft dir als Vergleichspunkt zwischen den verschiedenen Varianten eines Gerätetyps. Außerdem ist damit sichergestellt, dass neue Produkte weiterentwickelt werden und nicht mehr so viel Energie verbrauchen wie noch in den Jahren zuvor. Dabei konntest du damals folgende Punkte auf dem Label ablesen:

  • Hersteller und Modellbezeichnung
  • Energieeffizienzklassen von A++ bis D. (wobei A++ die beste und D die schlechteste Klasse war)
  • Eine Farbskala von dunkelgrün (A++) bis rot (D)
  • Energieverbrauch (in Kilowattstunden pro Jahr)
  • Piktogramme über Produkteigenschaften (zum Beispiel Dezibelzahl)

Weshalb gab es Änderungen?

Vielleicht wirst du dich genau das fragen: Warum sind denn Umwandlungen nötig? Wir hatten doch ein gut funktionierendes System. Das war auch richtig bis zu dem Punkt, dass alle Hersteller mittlerweile Produkte auf den Markt gebracht haben, die in die beste Kategorie, A+++, gepasst haben. Das hatte den Grund, dass es in den letzten Jahren immer schnellere Effizienzverbesserungen gab. Es war also kein Spielraum mehr vorhanden, um bei diesen zu unterscheiden, und auch kein Anreiz, damit die verschiedenenen Geräte noch nachhaltiger und umweltfreundlicher werden.

Deshalb hat sich die EU dazu entschieden, ein neues Energielabel einzuführen. So können wir als Verbraucher wieder besser einschätzen, bei welchem Produkt es sich wirklich lohnt, es zu kaufen. Dadurch ist wieder mehr Übersicht möglich und die Marken haben einen neuen Ansporn, ihre Angebote noch effizienter zu gestalten, damit sie in die oberen Klassen zurückkehren können.

Wann treten die Neuerungen ein und was ist davon betroffen?

Am 1. März 2021 ist das neue Energielabel in Kraft getreten. Ab diesem Datum mussten alle Produkte bestimmter Gruppen es tragen. In der ersten Hälfte dieses Monats konnte es zwar noch dazu kommen, dass du beide Kennzeichnungen gesehen hast, doch das wird im Laufe der Zeit nicht mehr passieren. Sogenannte Auslaufmodelle dürfen noch bis zum 30. November 2021 dieses Etikett tragen. Danach gilt für alle Geräte die eingeführte Skala.

Doch nicht alle Produkte werden sofort damit markiert. Hier ist eine Liste, die im März dran waren:

  • Kühl- und Weinlagerschränke
  • Gefriergeräte
  • Waschmaschinen
  • Waschtrockner
  • elektronische Displays
  • Fernseher

Anschließend sind ab September 2021 Lampen und Leuchtmittel dran. Dabei gibt es ebenfalls einen Übergangszeitraum, der sich bis in den März 2023 erstreckt. Alle Produkte, die nicht darunter fallen, werden auch nach und nach angepasst. Letztendlich ist das Ziel, dass alle auf das neue Energielabel bis zum Jahr 2030 umgestellt sind.

Wie sieht das neue Energielabel aus?

Damit es nicht allzu verwirrend ist, bleibt die generelle farbige Skala erhalten. Diese reicht wie gewohnt von Dunkelgrün bis Rot. Auch die Buchstaben bleiben letztendlich gleich. Was jedoch wegfällt, sind die sogenannten Plusklassen. Von nun an spannt sich die Einteilung von A bis G. Außerdem sind die Klassengrenzen verschoben. Das bedeutet, dass die Produkte nun wieder weiter auf die gesamte Bandbreite der neuen Einteilung eingeordnet werden können.

Dazu muss man jedoch sagen, dass du das alte Label nicht komplett auf das neue übertragen kannst. Es hat sich nämlich auch das Messverfahren und somit die Berechnungsmethode geändert. So findest du Artikel, die früher bei A+++ eingeordnet wurden, nun eher in den Klassen B bis C. Das wird sich jedoch auch im Laufe der Zeit wieder ändern, wenn die Hersteller effizientere Geräte produzieren, die in den oberen Klassen eingeordnet werden können. Die Klasse A ist in den meisten Fällen beispielsweise noch komplett leer, damit Potential nach oben ist.

Was geblieben ist, sind die zusätzlichen Informationen zu den Geräten in Form von aber überarbeiteten Piktogrammen. Diese sind nun leichter verständlich und klären über verschiedene Eigenschaften auf. Darunter fallen zum Beispiel die Bildschirmdiagonale, der Wasserverbrauch, die Lautstärke oder das Fassungsvolumen. Neu auf dem Label findest du nun einen QR Code. Scannst du dieses, wirst du auf eine europäische Produktdatenbank, die sich EPREL nennt, geleitet. Die Abkürzung steht für EU Product Database for Energy Labelling. Auf dieser Seite bekommst du noch weitere kostenlose Informationen über das Gerät, das du kaufen möchtest.

Welche Vorteile hat das Ganze?

Seien wir mal ehrlich: Bei der Anschaffung eines neuen Elektrogerätes, wie zum Beispiel einem Kühlschrank, ist die Energieeffizienz ein großer Faktor bei der Kaufentscheidung. Dabei hilft die Kennzeichnung mit ihrer intuitiv verständlichen Aufmachung. Studien haben sogar belegt, dass ungefähr 80% aller Verbraucher das Energielabel beim Kauf mit berücksichtigen. Schließlich bietet es Transparenz bei essentiellen Eigenschaften des Produktes, wie z.B. dem Energieverbrauch des Produkts.

Da auch die Piktogramme überarbeitet wurden, hast du bei dem Vergleich von unterschiedlichen Herstellern und Geräten die Möglichkeit, noch genauer hinzusehen. Die Symbole drücken nämlich nun deutlich weniger kryptische Zahlen eines Jahresverbrauchs aus, sondern brechen die Angaben auf verständliche Maße herunter. Beispielsweise weißt du dank des neuen Labels bei einer Waschmaschine jetzt den Wasserverbrauch pro Waschzyklus statt pro 365 Tage. Genauso erkennst du nun die nachhaltigsten Geräte, die sogar noch bei den Energiekosten sparen. Und wie bereits erwähnt, gibt die neue Kennzeichnung nun wieder den Anreiz für Firmen, dass sie ihre Produkte weiterentwickeln, damit diese wieder in den höchsten Klassen auftauchen.

Leuchtmittel, Waschmaschine, Fernseher und Co.: Worauf wird nun geachtet?

Damit es nun einfacher ist, die verschiedenen Geräte miteinander zu vergleichen und das auch auf den Alltag zu beziehen, gibt es gewisse Standards, die du dir ganz einfach merken kannst. Wir stellen dir diese für Waschmaschinen, Fernseher, Kühlgeräte, Geschirrspüler und Leuchtmittel vor.

Gerät Was kann man vergleichen und angeben? Besonderheiten bei der Vergabe von A?
Waschmaschine
  • Grundlage ist das Energiesparprogramm “Eco 40-60”
  • der Stromverbrauch wird pro 100 Waschzyklen angegeben
  • Wasserverbrauch pro Zyklus
  • bei Schallemission: für 73 Dezibel oder weniger wird A vergeben
Fernseher
  • Grundlage ist der Standardmodus (Standard Dynamic Range: SDR)
  • für den Stromverbrauch werden 1000 Stunden Normalbetrieb verwertet
  • beim Stromverbrauch: ein 75 Zoll Fernseher darf höchstens 34 Watt verbrauchen
Kühlgerät
  • Stromverbrauch pro Jahr aufgeführt
  • bei Schallemission: für 30 Dezibel oder weniger wird A vergeben
Geschirrspüler
  • Grundlage ist hier das Sparprogramm “Eco”
  • Stromverbrauch pro 100 Spülzyklen
  • Wasserverbrauch pro einem Zyklus
  • bei Schallemission: für 39 Dezibel und weniger wird A vergeben
Leuchtmittel
  • Grundlage ist die Lichtausbeute in Lumen pro Watt (lm/W)
  • bei der Lichtausbeute: für 210 Lumen pro Watt oder höher gibt es A

Wie du siehst: Das neue Energielabel ist vor allem für die Verbraucher, also für dich, und für die Umwelt eingeführt worden. Nun können Hersteller noch effizientere und umweltschonendere Produkte auf den Markt bringen. Durch die Einsparung von Energie wird sogar noch dein Geldbeutel geschont. Jetzt kannst du beim Kauf also noch umfassender vergleichen, sodass du auch das Gerät am Ende bei dir zu Hause hast, das deine Ansprüche erfüllt.

Quellen

www.test.de/Neue-Energielabel-Das-bringt-der-Etikettenwandel-5675849-0/
www.verbraucherzentrale.de/…/elektrogeraete-neue-energielabels-sind-gestartet-52005
www.deutschland-machts-effizient.de/…/A-label-uebersicht.html
www.elektronikpraxis.vogel.de/das-sind-die-neuen-effizienzklassen-a-bis-g-a-976291/
www.bundesregierung.de/…/energieeffizienz-1853860

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