Wer kennt sie nicht, die Lavalampe. Dieses mystisch leuchtende Etwas, bei dem wie von Zauberhand farbige Blasen in einer Flüssigkeit aufsteigen und wieder herabsinken. Seit über 50 Jahren gibt es sie und schon längst hat sie Kultstatus erreicht. Doch wie funktioniert eine Lavalampe überhaupt? Wir geben euch eine Einführung in die Geheimnisse und Verwendung der Lavalampe!

Von der Astrolamp zur Lavalampe

Die Geschichte der Lavalampe

Anfang der 1960er war es so weit. Der exzentrische Erfinder Edward Craven Walker bringt nach zehn Jahren Tüftelei die erste Lavalampe auf den Markt. Damals hieß sie noch Astrolamp und wurde von ihrem Erfinder aus dem Kofferraum eines alten Krankentransporters verkauft.

Doch der Erfinder benötigte diesen behelfsmäßigen Verkaufsstand nicht lange, denn die Verkaufszahlen der neuartigen Lampe gingen rasant durch die Decke. Schon kurz nach dem Marktstart wurde deshalb die Firma Mathmos gegründet – namentlich angelehnt an einen blubbernden Lavasee aus Barbarella – welche die Produktion und den Vertrieb der Lavalampen übernahm.

Walker hatte für seine Erfindung den perfekten Zeitpunkt gewählt. Gerade die 60er Jahre waren eine Zeit der Grenzüberschreitungen, Drogen und des Neuen. Der Vater der Lavalampe soll übrigens gesagt haben, wer eine Lavalampe besitzt, brauche keine Drogen mehr. Wobei wohl vermutet werden darf, dass gerade die Kombination aus der Einnahme von bewusstseinsverändernden Mitteln während des Beobachtens einer Lavalampe recht beliebt gewesen sein dürfte. Das Ding war einfach hip oder wie der Erfinder es bezeichnete: flippig.

Wechselhafte Zeiten

Nach der ersten Erfolgsgeschichte mussten Mathmos und die nachfolgenden Hersteller in den 80ern eine Durststrecke in Kauf nehmen. Denn dann kam die Lampe außer Mode und wurde kaum noch gekauft. Erst in den 90ern war der Glasbehälter mit den bunten, wabernden Blasen wieder “in” und verkaufte sich unter dem Label “Stimmungsleuchten” millionenfach.

Bis heute werden in der im englische Poole gegründeten Firma Mathmos Lavalampen hergestellt und designtechnisch immer weiterentwickelt.

Wie funktioniert die Lavalampe?

Das ist wohl die Frage, die sich jeder zuerst stellt, wenn er eine Lavalampe sieht. Wie zum Teufel wandern diese lava-artigen Blasen erst nach oben, um kurz darauf wieder abzusinken?

Ihr Aussehen

Zunächst kurz zum Aufbau: Die Lavalampe besteht aus einem Glasbehälter, der sich auf einem Sockel befindet. Dieser dient einerseits als Standfuß und andererseits beherbergt er das Leuchtmittel. Oben auf der Flasche ist ein weiterer Metallabschluss aufgesetzt.

Ihre Funktionsweise

Das Prinzip der Lavalampe ist so einfach wie genial und beruht ganz auf den Gesetzen der Physik. Walker macht sich bei seiner Erfindung die Reaktion von zwei Flüssigkeiten unterschiedlicher Dichte zu Nutze. Zum einen ist da die Trägerflüssigkeit, welche die gesamte Flasche ausfüllt. Der zweite Stoff, welcher sich in der Flasche befindet und die Blasen bildet, besitzt zunächst im festen, kalten Zustand eine höhere Dichte als die Trägerflüssigkeit. Im erwärmten Zustand jedoch hat er eine geringere.

Bei ausgeschalteter, kalten Lavalampe liegt dieser “Blasenstoff” am Boden der Lampe. Wird die Leuchte eingeschaltet, erwärmt er sich durch die abstrahlende Wärme des Leuchtmittels und dehnt sich aus bzw. verflüssigt sich. Dadurch verringert sich die Dichte und er steigt als Blase durch die Trägerflüssigkeit nach oben auf. Auf dem Weg nach oben kühlt der Stoff wieder ab, wodurch die Dichte wieder zunimmt und er wieder nach unten sinkt. So entsteht der Kreislauf der Blasen.

Ihre geheime Rezeptur

Bis heute ist die Rezeptur der Mathmos Lavalampen ein streng gehütetes Geheimnis. Schließlich hat Edward Craven Walker zehn Jahre gebraucht, bis er selbst die perfekte Mischung für seine Astrolamp gefunden hatte.

Es ist vermutlich eine Art Wachs oder Öl, welches in der Flüssigkeit auf und ab schwimmt. Die genaue Zusammensetzung lässt sich jedoch nur schwer nachvollziehen.

Beruhigend und dekorativ

Wer zu Hause einen Kamin hat oder abends in einer lauen Sommernacht schon einmal an einem Lagerfeuer gesessen hat, kennt die beruhigende, fast schon hypnotisierende Wirkung, welche die flackernden Flammen ausüben. Stundenlang könnte man in die wabernden, roten Lohen blicken.

Den gleichen Effekt hat auch die Lavalampe. Während man die gemächlich aufsteigenden Blasen beobachtet, macht sich ganz automatisch eine tiefe Entspannung breit. Man hat auf einmal das Gefühl, dass sich die Zeit um einen herum verliert. Der Grad der beruhigenden Wirkung ist dabei auch immer von der Farbkombination abhängig. So waren und sind Lavalampen gerade auch in Kinderzimmern und als Nachtlicht beliebt, wo sie ihre beruhigende Wirkung voll entfalten können.

Neben dem Beruhigungseffekt ist so eine Lampe natürlich auch ausgesprochen chic und als Dekoelement immer ein Hingucker. Gerade dadurch, dass es sie in den verschiedensten Designs und Größen gibt, findet sich garantiert für jeden Stil die passende Lampe. Dabei eignen sie sich vor allem für eine indirekte Beleuchtung, weil sie ein sehr warmes, angenehmes Licht verbreiten. Mittlerweile gibt es von Mathmos auch Lavalampen als Wandleuchten, welche an der Wand angebracht werden können.

Lavalampe blau oder grün – welche Farben gibt es?

Die Magmaimmitation im Glasbehälter gibt es mittlerweile in allen möglichen Farbkombination. Dabei haben oftmals nicht nur die Blasen eine eigene Farbe, sondern auch die Flüssigkeit selbst ist eingefärbt. So können eindrucksvolle Kontraste oder beruhigende Harmonien entstehen. Ganz, wie es zur eigenen Stimmung passt. Blau in Blau, Blau in Lila, Gelb in Gelb, Grün in Blau, Rot in Lila – der Fantasie sind förmlich keine Grenzen gesetzt.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Verwendung von Lavalampen

Nachdem wir euch die Geschichte und das Prinzip der Walkerschen Lampen erklärt haben, möchten wir euch im Folgenden noch die Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Lavalampe geben.

Wie lange braucht die Lavalampe zum Erwärmen?

Damit der Lavaeffekt starten kann, braucht die Lampe erst eine gewissen Anlaufphase, in welcher der Stoff für die Blasen erwärmt wird. Je nach Lampe und Größe dauert diese 20 bis 30 Minuten. Manche Modelle und vor allem neue Lampen brauchen auch mal etwas länger. Anlassen sollte man die Lampe nicht länger als 8 Stunden. Denn dann kann sie überhitzen. Das erkennt man daran, dass sich eine große Farbblase bildet, die dann oben hängen bleibt.

Wann funktioniert meine Lampe nicht?

Wenn der Raum zu warm ist, dann kann es vorkommen, dass die Leuchte nicht mehr richtig funktioniert, weil sich das Wachs nicht mehr abkühlt und oben hängen bleibt. Deshalb nach Möglichkeit die Dekoleuchte nicht in Räumen mit Temperaturen über 25°C verwenden.

Welches Leuchtmittel für Lavalampe verwenden?

Es gibt Modelle, welche einen ganz normalen E-Sockel benötigen, aber auch Varianten, bei denen Leuchtmittel mit einem G-Sockel zum Einsatz kommen. In jedem Fall braucht es aber eine Glühbirne oder anderes Leuchtmittel, welches die benötigte Wärme erzeugt.

Wo Lavalampe entsorgen?

Auch die Inhaltsstoffe sind mit der Zeit weiterentwickelt worden, sodass sie zumindest in modernen Lampen unbedenklich sind. Zur Entsorgung dennoch am besten die Flüssigkeit vorher einfach ins Waschbecken abgießen und den Rest dann im Sondermüll entsorgen. So geht ihr auf alle Fälle auf Nummer sicher.

Gibt es eine Lavalampe ohne Strom?

Aufgrund der notwendigen Erwärmung des Wachses verbrauchen die Lavalampen eine recht hohe Menge an Strom. Von Mathmos gibt es daher mittlerweile auch ein stromloses Modell. Bei diesem fungiert statt einer Glühbirne ein Teelicht als Wärmespender.

Wie lange funktioniert eine Lavalampe?

Sie sind etwa auf 2000 Stunden Betriebszeit ausgelegt.Wenn eine Lampe allmählich das Ende ihrer Lebenszeit erreicht, wird die Flüssigkeit trüb. Dann muss allerdings nicht gleich die ganze Lavalampe entsorgt werden, sondern es muss nur die Flasche mit der Flüssigkeit ersetzt werden.

Quellen:

www.expertentesten.de/lavalampe-test/
www.sueddeutsche.de/jahre-lavalampe-schleim-des-boesen
www.faz.net/…/50-jahre-lavalampe-so-waberten-schon-die-sixties
www.kids-and-science.de/wie-funktioniert-eine-lavalampe
www1.wdr.de/kuechenexperimente-lavalampe
www.geo.de/experiment-lavalampe-selber-bauen

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